Wertbeständige Sachwerte
Als Sachwerte gelten materielle Werte (auch Sachanlagen oder Tangible Assets genannt), die sich auf irgendeine Art «anfassen » lassen. Im Anlagegeschäft versteht man darunter wertbeständige, mit einem gewissen Inflationsschutz verbundene Vermögenswerte. Dazu zählen unter anderem Immobilien und Edelmetalle, aber auch Sammlerstücke wie Kunst, Antiquitäten, Oldtimer, Schmuck oder Uhren. Das VZ Vermögenszentrum rät, dass Sammlerstücke maximal 10 Prozent des Gesamtvermögens ausmachen sollten. Das Problem dabei: Sachwerte werden nicht an Börsen gehandelt und können dadurch im Notfall illiquid und schwierig zu veräussern sein.

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Inflationssichere Realwerte
Unter die Kategorie der Realwerte fallen alle Vermögenswerte, die einen Inflationsschutz bieten. Neben den Sachwerten zählen dazu zum Beispiel auch Aktien, Rohstoffkontrakte oder inflationsindexierte Anleihen. VZ-Chef Giulio Vitarelli empfiehlt, dass vom privaten Gesamtvermögen, bestehend aus Wertschriften, Wohneigentum und Vorsorgevermögen, ein Drittel auf Realwerte entfällt. Im Vordergrund stehen dabei das Eigenheim, Edelmetalle und Realwert-Positionen im Wertschriftendepot. Fürs Wertschriftendepot existiert zum Beispiel der Alnua Real Asset Fund (Valorennummer 12 982 509). Dessen strategische Aufteilung bilden je ein Viertel Rohstoffanlagen, globale Immobilienaktien, Edelmetalltitel Wenn allerdings Rezessionsängste die Finanzmärkte belasten, entwickeln sich die kotierten Realwerte mit den Börsen nach unten.

Traditionelle Nominalwerte
Die Nominalwerte bilden quasi das Gegenstück zu den Realwerten. Nominalwerte haben einen definierten Nennwert, und dadurch entwerten sie sich infolge der Inflation. Beispiele sind Bargeld, Bankguthaben oder traditionelle, fix verzinste Obligationen. Ein Risiko bleibt: Nominalwerte wie Bargeld und Staatsanleihen eignen sich bei Rezession und auch Deflation – aber nur solange die Wirtschaftskrise die Bonität des Staates nicht untergräbt.

Der Notgroschen
Derzeit vermischen sich verschiedene Krisenszenarien. Das drohende Auseinanderbrechen der überschuldeten Euro-Zone birgt rezessive und deflationäre Risiken, während der Kampf der Zentralbanken gegen die Überschuldung Inflationsrisiken beinhaltet. Die Notenstein Privatbank reagiert mit einer gemischten Strategie für langfristigen Vermögenserhalt. Die Aufteilung besteht aus je einem Drittel physischem Gold, aus finanziell soliden Blue-Chip-Aktien sowie aus festverzinslichen Anlagen in stabilen Währungen. Zu Letzteren zählen unter anderem neben dem Franken die norwegische Krone, der Singapur-Dollar sowie die beiden Rohstoffwährungen australischer und kanadischer Dollar. Diese «Realo-Strategie » gibt es als Anlagefonds (Valor 10 321 010) oder als Vermögensverwaltungsmandat. Patrik Rüthemann, Leiter Produkte & Handel bei Notenstein, empfiehlt die Realo-Strategie als «Notgroschen» im Umfang von 10 bis 20 Prozent des Wertschriftendepots.

Das Drei-Töpfe-Konzept
Einen anderen Ansatz für die langfristige Vermögenssicherung verfolgt die Luzerner Privatbank Reichmuth & Co. Sie empfiehlt, das Gesamtvermögen in drei Töpfe aufzuteilen. Der erste dient dazu, ausschliesslich mit Nominalwerten den Lebensbedarf in den nächsten drei Jahren zu decken. Der zweite beinhaltet ein aus Real- und Nominalwerten gemischtes Wertschriftendepot, um über einen Horizont von drei bis zehn Jahren Mehrwert zu erzielen. Der dritte Topf schliesslich umfasst primär Realwerte, um den Werterhalt über die nächsten zehn und mehr Jahre sicherzustellen. Dazu können auch werthaltige Sammlerobjekte zählen – bis hin zu lagerfähigem Wein oder Whisky.