Die Wette von «Anleihen-König» Bill Gross gegen deutsche Bundesanleihen ist offenbar zunächst nicht aufgegangen. Aus dem von dem angesehenen Vermögensverwalter geleiteten Janus Global Unconstrained Bond Fund wurden im Mai 11,7 Millionen Dollar abgezogen, wie das US-Analysehaus Morningstar am Montag mitteilte.
Den Daten zufolge verwaltete der Fonds per Ende Mai 1,5 Milliarden Dollar. Mehr als 700 Millionen Dollar stammen dabei von Gross persönlich. Der Anleihe-Experte hatte Ende April vor einer sich abzeichnenden Korrektur bei den zu diesem Zeitpunkt stetig steigenden Bundesanleihen gewarnt. Zehnjährige deutsche Bundesanleihen sind «eine einmalige Leerverkaufsgelegenheit», schrieb er damals.
«Schlecht ausgeführte Wette»
Im Juni teilte Gross nun seinen Investoren mit, dass die Wette zwar «zum richtigen Zeitpunkt kam, allerdings schlecht ausgeführt» gewesen sei. Bislang erwirtschaftete der Fonds in diesem Jahr eine negative Rendite von 0,63 Prozent und schnitt dabei deutlich schlechter ab als 95 Prozent der Konkurrenzprodukte.
Gross hatte Ende September die von ihm gegründete Allianz-Fondstochter Pimco verlassen und beim kleineren Rivalen Janus angeheuert. Dies hatte Janus zunächst Mittelzuflüsse beschert, während bei Pimco Milliarden abgezogen wurden.
(reuters/ise)