Konjunktursorgen haben die chinesischen Aktienmärkte am Montag auf Talfahrt geschickt. Der Shanghai-Composite und der Leitindex in Shenzhen schlossen jeweils mehr als 8 Prozent tiefer und verbuchten damit den grössten Tagesverlust seit Februar 2007. Damit scheint die Hoffnung in Frage gestellt, dass die Entwicklung an den chinesischen Börsen sich stabilisiert habe.

Für Verunsicherung sorgte, dass der Gewinn chinesischer Industrieunternehmen im Juni um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückging. Am Freitag hatte der Markit-Einkaufsmanagerindex gezeigt, dass Chinas Industrie im Juli so stark geschrumpft ist wie seit 15 Monaten nicht mehr.

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US-Zinswende setzt Chinas Märkten zu

Nach Ansicht von Börsenexperten setzen zudem die Spekulationen auf eine baldige US-Zinswende Chinas Märkten zu. Die Aussicht auf eine höhere Verzinsung in den USA macht Anlagen im Dollar-Raum für viele Investoren wieder attraktiver.

In den vergangenen Wochen hatten die Börsenkurse in China wieder zugelegt, nachdem sich die Einbrüche der Kurse zuvor auf den grössten Crash seit 20 Jahren summiert hatten. Das Problem war die vorherige Aktienrallye – laut Experten kauften dabei viele unerfahrene Investoren Aktien auf Pump. Viele chinesische Titel hätten dadurch innert eines Jahres ihren Wert verdoppelt. Viele Marktbeobachter hatten gehofft, dass die Kurskorrekturen den Markt mittlerweile bereinigt hätten.

Konjunkturprogramm der Regierung

Nach einer Hausse in der ersten Jahreshälfte sind die chinesischen Börsen von Mitte Juni bis Anfang Juli um rund ein Drittel eingebrochen. Die Regierung hatte daraufhin ein Konjunkturprogramm aufgelegt sowie Handelsbeschränkungen verhängt, um den Ausverkauf zu stoppen.

(me, mit Material von Reuters/hon)