Kaufen und Verkaufen per Mausklick oder über das Smartphone, das ist längst Alltag. Die Spanne des technischen Komforts, den Banken dabei ihren Kunden anbieten, ist riesig – und genau so präsentiert es sich auch bei der Kostenfolge. Zu diesem Schluss kommt Gebührentest des Schweizer Finanzvergleichsverdienstes Moneyland, der bei 18 Banken durchgeführt worden ist.
Dabei machen es die Banken dem Anwender alles andere als einfach: «Der Tarifdschungel wird immer undurchschaubarer», sagt Moneyland-Geschäftsführer Benjamin Manz. So variieren die Kosten beispielsweise je nach Finanzprodukt, Börsenplatz oder Höhe und Anzahl der Transaktionen. «Hinzu kommen Pauschaltarife, Rabattierungen, eidgenössische Umsatzabgaben sowie eine Reihe von verschiedenen Konto- und Depotgebühren» so Manz.
Anleger haben primär den Börsenkurs im Fokus
Für den Test wurden die wichtigsten 18 Online-Broker und Universalbanken unter die Lupe genommen. Moneyland hat dazu drei Anlegerprofile – vom Wenig- über den Gelegenheits- bis zum Vieltrader - definiert (Details siehe Bildergalerie oben). «Das Augenmerk der Anlegerinnen und Anleger gilt in erster Linie dem Börsenkurs der Wertschriften-Käufe und -Verkäufe», sagt Manz – dabei gingen die Transaktionskosten häufig vergessen.
Das Sparpotenzial ist laut Test aber riesig. Der untersuchte Vieltrader kann in einem einzigen Jahr rund 6'470 Franken sparen, wenn er vom teuersten zum günstigsten Anbieter wechselt. Der teuerste Anbieter verrechnet mehr als viermal so hohe Gebühren wie der günstigste. Beim Gelegenheitstrader beträgt das Sparpotenzial noch immer rund 1920 Franken, beim Wenigtrader deren 700 Franken.
Universalbanken trumpfen mit zusätzlicher Beratung
Wenig überraschend: Reine Online-Broker sind deutlich kostengünstiger als Universalbanken. Zu bedenken ist allerdings, dass die Universalbanken zusätzliche Anlageberatung ofieren. Günstigster Anbieter bei allen von Moneyland definierten Trader-Profilen ist Cornèr Trader – auch Strateo und Cash Zweiplus belegen Topplätze.
Wie sinnvoll vor der Wahl der «richtigen» Plattform die eigene Einschätzung der geplanten Handelsaktivitäten ist, zeigen die Beispiele von Saxo Bank und Postfinance: Während sich die Dänen für Gelegenheits- und Vieltrader lohnen, sind sie auf Grund der hohen Fixkosten bei den Depotgebühren (100 Franken pro Halbjahr) für Wenigtrader eher unattraktiv. Wer dagegen an der Börse wenig aktiv ist, fährt mit der kostenlosen Depotführung der Postfinance günstiger, die ihrerseits bei häufigerem Traden mit den preisgünstigsten Anbietern nicht mithalten kann.