Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag mit zum Teil deutlichen Verlusten aus dem Handel gegangen. Allerdings konnte der Leitindex SMI seine früheren Verluste bis Handelsschluss eindämmen. Neben Gewinnmitnahmen habe auch die schwache Entwicklung in Asien für ein insgesamt eingetrübtes Bild gesorgt, hiess es im Handel. Besonders deutlich wurden Finanzwerte in Mitleidenschaft gezogen. Hier sorgte die Affäre um Briefkastenfirmen in Panama weiterhin für Unruhe.

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Als tendenziell belastend bezeichneten Händler auch den zuletzt wieder etwas tieferen Ölpreis. Und auch der Nachrichtenfluss von Konjunkturseite sei gemischt gewesen. Schwachen Daten aus Deutschland standen überraschend gute Stimmungsdaten aus den USA gegenüber. Dort war der Einkaufsmanagerindex des ISM stärker als von Ökonomen erwartet gestiegen.

Credit Suisse als Schlusslicht

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,75 Prozent tiefer bei 7'673,67 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, büsste 1,11 Prozent auf 1'180,89 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,72 Prozent auf 8'208,52 Stellen ein. Von den 30 SMI/SLI-Titel gingen 25 tiefer und fünf im Plus aus dem Handel.

Besonders deutlich fielen Finanzwerte zurück, allen voran die Aktien der Credit Suisse mit einem Abschlag von 4,9 Prozent. Hier waren laut Händlern «Stopp Loss-Verkaufswellen» ausgelöst worden, nachdem auch die Analysten von Exane BNP Paribas die Papiere zum Verkauf empfohlen hatten. Der zuständige Analyst hat zwar mit einer Verschärfung der Strategieumsetzung gerechnet - aber nicht so bald. Dies sei wohl als Hinweis darauf zu verstehen, wie schlecht die operative Entwicklung tatsächlich sei.

Versicherer unter Druck

Insgesamt bewegte aber auch die Affäre um Briefkastenfirmen in Panama weiter die Gemüter, hiess es. Entsprechend schwach entwickelten sich auch die Aktien der beiden anderen im SMI/SLI vertretenen Banken: die UBS und Julius Bär gaben beide um 3,2 Prozent nach. Im breiten Markt stiessen Investoren zudem die Anteilscheine der Vermögensverwalter EFG (-3,9 Prozent) und GAM (-2,9 Prozent) ab.

Bei den Versicherern kamen vor allem Zurich mit minus 2,6 Prozent unter die Räder, die Anteilsscheine von Swiss Re (-1,0 Prozent), Swiss Life (-0,8 Prozent) und Bâloise (-0,5 Prozent) folgten mit einigem Abstand.

China-Sorgen belasten Swatch

Ebenfalls deutliche Abschläge verzeichneten zahlreiche Zykliker wie etwa Dufry (-3,7 Prozent), Adecco (-2,2 Prozent), ABB (-1,8 Prozent) oder Clariant (-1,6 Prozent). Die beiden Uhrenhersteller Swatch (-2,3 Prozent) und Richemont (-1,3 Prozent) zählten ebenfalls zu den grössten Verlierern im SMI. Sie setzen damit ihre jüngste Verlustserie fort. Für beide Aktien hatte es zuletzt wegen wachsender Wachstumssorgen speziell in Asien zurückhaltende Analystenkommentare gegeben.

Dass auch an sich positiv gewertete Nachrichten in diesem Umfeld ignoriert wurden, zeigten die Aktien von Schindler, die mit einem Minus von 1,0 Prozent aus dem Handel gingen. Der Fahrstuhl- und Rolltreppenkonzern hatte mitgeteilt, das Liftgeschäft in Japan an den Konkurrenten Otis zu verkaufen. Der Schritt stiess bei Analysten auf positive Resonanz. Sie sprachen von einem logischen Schritt.

Schwergewichte stützen Markt

Die drei Schwergewichte Roche (-0,2 Prozent), Nestlé und Novartis (beide -0,1 Prozent) fielen deutlich weniger stark als der Gesamtmarkt und begrenzen damit die Abgaben im Gesamtmarkt etwas. Mit Gewinnen schlossen die Valoren von Actelion (+1,8 Prozent) sowie SGS, Galenica (beide +0,8 Prozent), Sika (+0,6 Prozent) und Givaudan (+0,3 Prozent).

Im breiten Markt machten Evolva von sich reden. Die Aktien beendeten den Handelstag um 1,4 Prozent höher. Das Unternehmen hat für ein Insektenschutzmittel eine Lizenzvereinbarung mit einem US-Institut erweitert.

Wisekey-Aktie sinkt weiter

Dagegen ging das Debakel um den Börsenneuling Wisekey weiter. Die Aktien brachen um weitere 7,1 Prozent auf 4,98 Franken ein. Zur Erinnerung: Bei der Kotierung vergangene Woche hatte das Unternehmen einen Referenzpreis von 15 Franken je Aktie als erwarteten Firmenwert genannt.

(awp/mbü)