Die Wuchergrenze für Kleinkredite liegt seit 2003 bei 15 Prozent. Der Bundesrat will das ändern. Künftig dürfen höchstens 10 Prozent Zins pro Jahr verlangt werden, gab die Landesregierung am Freitag bekannt. Für die auf Konsumkredite spezialisierte Cembra Money Bank trüben sich damit die Geschäftsaussichten ein.
Das Institut rechnet aufgrund des Entscheidserst ab dem kommenden Jahr mit Auswirkungen auf die Ergebnisentwicklung. Allerdings dürften sich diese in Grenzen halten, denn eine Reihe von Massnahmen sollen den Druck auf das Ergebnis lindern, schreibt Cembra am Freitag in einer Stellungnahme.
Ergebnisprognose bestätigt
Im laufenden Jahr 2015 werde der Bundesratsentscheid das Ergebnis derweil nicht belasten, so Cembra weiter. Die entsprechende Anpassung in der Verordnung zum Bundesgesetz über den Konsumkredit (KKG) werde per 1. Juli 2016 in Kraft treten und gelte daher für alle nach diesem Zeitpunkt abgeschlossenen Konsumkreditverträge. Vor diesem Hintergrund hält Cembra an der bereits früher für 2015 kommunizierten Ergebnisprognose von 4,70 bis 4,90 Franken je Aktie fest.
Für 2016 rechnet Cembra jedoch mit einem begrenzten Einfluss auf das Ergebnis. Unter Annahme unveränderter Umstände sei mit einem Rückgang des Ergebnisses pro Aktie um 10 Prozent oder 0,47 Franken im Vergleich zum Mittelwert des erwarteten Ergebnisses pro Aktie für 2015 (4,80 Franken) zu rechnen, wenn von einer graduellen Auswirkung des Höchstzinssatzes über 36 Monate ab Inkrafttreten ausgegangen werde. Man sei aber bestrebt, weitere negative Auswirkungen mittels zusätzlicher unternehmerischer Initiativen abzufedern, verspricht Cembra.
Aktie unter Druck
Weiter werde der Verwaltungsrat – falls erforderlich – die anvisierte Dividendenausschüttungsquote zu gegebener Zeit überprüfen, um eine nachhaltige Dividendenpolitik sicherzustellen.
An der Börse sind die Aktien von Cembra im Anschluss an die Publikation des Bundesratsentscheids stark unter Druck gekommen. Bis zum Handelsschluss Uhr büssen sie 1,7 Prozent auf 58,05 Franken ein, nachdem sie in einer Erstreaktion bis auf 54,05 Franken zurückgefallen sind.
(awp/ise/hon)