Europa bleibt für chinesische Investoren attraktiv. Auch letztes Jahr erhielten zahlreiche Konzerne neue Besitzer oder Grossaktionäre aus China. Fast 250 solche Übernahmen zählten die Wirtschaftsprüfer von EY. Dies sind allerdings rund ein Fünftel weniger Deals mit chinesischen Investoren als im Jahr davor.
EY erklärt sich den Rückgang unter anderem mit dem Bemühen der chinesischen Regierung, den Abfluss von Geldern ins Ausland zu stoppen. Zudem sind europäische Politiker und Regulatoren gegenüber chinesischen Übernahmen zunehmend kritisch eingestellt, was gewisse Deals zum Scheitern brachte.
Zwei grosse Schweizer Deals von HNA
Am meisten chinesische Übernahmen gab es in Deutschland. Auch Dutzende britische und italienische Konzerne gingen in chinesische Hände über. Hierzulande stiegen Investoren aus Fernost bei sieben Unternehmen ein, wie die Grafik des Datenanbieters Statista zeigt. So kaufte die chinesische HNA die Logistiksparte des Zuger Rohstoffkonzerns Glencore. Schlagzeilen machte überdies die Beteiligung von HNA beim Duty-Free-Anbieter Dufry oder die Investition vom chinesischen Onlinehändler Alibaba in das Lausanner Startup Wayray.
Auch 2018 dürfte es zu zahlreichen chinesischen Übernahmen in Europa kommen. In der Schweiz haben Investoren aus Fernost heuer bereits zugegriffen: Die Schuhmarke Bally wurde letzte Woche nach China verkauft.
(Mathias Brandt, Statista/mbü)
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