Credit Suisse plant Gebühren für vermögende Kunden einzuführen, um die Last der negativen Zinsen zu verteilen.
Die Grossbank will auch auf Gebühr auf Schweizer-Franken-Konti erheben, nachdem sie für Guthaben von über einer Million Euro bereits eine Gebühr von 0,4 Prozent nimmt, heisst es auch informierten Kreisen. Im Herbst wolle die Bank ihre Privatbank-Kunden darüber informieren.
Die UBS hatte bereits angekündigt, Kunden mit Guthaben von mehr als 2 Millionen Franken Negativzinsen zu berechnen.
Kosten der Negativzinsen
Schweizer Banken versuchen, die Kosten der negativen Zinsen abzumildern, die sie für überschüssige Einlagen bei der EZB und der SNB zahlen müssen. Die SNB beliess die Zinsen am Donnerstag zwar bei minus 0,75 Prozent, kündigte aber an, den Freibetrag für Bankreserven aber zu erhöhen.
Die hiesigen Vermögensverwalter müssen abwägen, Geld auf Bargeldeinlagen zu verlieren oder Gebühren zu erheben und dadurch möglicherweise einige ihrer vermögendsten Kunden zu verlieren.
CS-Chef Tidjane Thiam sagte Ende Juli gegenüber den Medien, dass die Bank Massnahmen erwäge, um den Druck der Negativzinsen abzumildern.
Die UBS plant, eine Jahresgebühr von 0,6 Prozent auf Konti über einer halben Million Euro einzuführen. Bisher waren Guthaben ab einer Million Euro betroffen.
Skandinavische Institute machen es vor
Schweizer Banken sind nicht die einzigen, die Druck verspüren. Bei einigen Instituten in Skandinavien müssen Privatkunden bereits Gebühren für ihre Bankkonten zahlen, für Firmenkunden gilt dies schon seit Jahren.
Bei der dänischen Jyske Bank sind Gebühren für Guthaben über umgerechnet 1,1 Millionen Franken fällig. Die dänische Zentralbank erwägt die Leitzinsen noch tiefer als den bisher weltweit tiefsten Zinssatz von minus 0,75 Prozent zu senken.
(bloomberg/mlo)