Das wirkt auf den ersten Blick wie eine drastische Abkühlung: Im ersten Quartal 2019 lagen die Aufträge der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie um 5,1 Prozent tiefer als im gleichen Vorjahreszeitraum; die Umsätze gingen um 1,1 Prozent zurück.
Bei den Aufträgen spielte allerdings ein gewisser Basiseffekt hinein: Das Volumen der Auftragseingänge war im ersten Quartal 2018 ausserordentlich hoch gewesen. Und so sichtet der Verband Swissmem immer noch «ein vergleichsweise gutes Niveau» beim Bestellungseingang.
Grossfirmen etwas stärker betroffen
Bei den Umsätzen vermeldet die MEM-Branche zum ersten Mal seit neun Quartalen ein Minus. Davon waren die Grossfirmen etwas stärker betroffen als KMU.
Die seit Mitte 2018 spürbare Abkühlung bei den Auftragseingängen schlägt nun auch auf die Kapazitätsauslastung in den MEM-Betrieben durch: Sie reduzierte sich laut KOF von 91,6 Prozent im vierten Quartal 2018 auf 89,3 Prozent im letzten Quartal.
Allerdings: Die Kapazitätsauslastung lag immer noch deutlich über dem langjährigen Mittelwert von 86,4 Prozent.
USA stark, Asien schwach
Die Exporte der MEM-Industrie wuchsen im ersten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahresquartal noch leicht um 0,9 Prozent: Sie erreichten einen Wert von 17,2 Milliarden Franken. Die grösste Zunahme verzeichneten die Exporte in die USA (+6,4 Prozent); auch die Exportentwicklung in die EU war noch knapp positiv (+0,5%) – derweil gingen die Ausfuhren nach Asien zurück (-0,6%).
- Präzisionsinstrumente: +6,0 Prozent.
- Elektrotechnik/Elektronik: +1,2 Prozent.
- Maschinenbau: –1,9 Prozent.
- Metalle: –5,4 Prozent.
Die Erwartungen der Unternehmerinnen und Unternehmer für die kommenden zwölf Monate sind verhalten: Laut der jüngsten Swissmem-Befragung rechnen 26 Prozent mit steigenden Aufträgen aus dem Ausland; vor einem Jahr waren es noch 48 Prozent gewesen. Knapp die Hälfte geht von gleichbleibenden Aufträgen aus. Mit sinkenden Bestellungen rechnet jedes vierte Unternehmen.
«Anfang Jahr gingen wir von einer Seitwärtsbewegung in der Geschäftsentwicklung aus», kommentiert Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher. «Das scheint sich nun zu bestätigen». Allerdings bestünden erhebliche Risiken wie der Brexit, die Verschuldung einiger EU-Staaten sowie die weltweit schwelenden Handelskonflikte.
(rap)