Die Schweizer Börse hat am Dienstag nachgegeben. Impulse für einen weiteren Anstieg fehlten und Gewinnmitnahmen drückten Händlern zufolge den Markt ins Minus. Die erhofften Anschlusskäufe bei Index-Schwergewicht Nestlé nach dem Kurssprung vom Vortag blieben aus. «Wir konsolidieren den Vortagesanstieg», sagte ein Analyst.

Der SMI schwächte sich um 0,5 Prozent auf 9079 Punkte ab. Am Montag war der Leitindex dank Nestlé um ein Prozent auf ein Jahreshoch gestiegen. Für die weitere Entwicklung könnte eine Rede der Fed-Chefin Janet Yellen wegweisend sein. Zudem stehen im Tagesverlauf aktuelle Daten zum Konsumentenvertrauen in den USA auf dem Programm.

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Nestlé-Aktien klar im Minus

Die Nestlé-Aktien büssten 1,1 Prozent ein und waren damit für den grössten Teil des SMI-Rückgangs verantwortlich. Am Vortag hatte der Einstieg des als aktivistisch geltenden Hedgefonds Third Point von Finanzinvestor Daniel Loeb bei den Anlegern die Hoffnung auf rasche Kursgewinne und das Index-Schwergewicht war um mehr als vier Prozent hochgeschossen. «Der neue CEO Schneider wird den Konzern schon umbauen. Aber das braucht noch etwas Zeit», sagte ein Händler.

Die Anteile der beiden Pharma-Schwergewichte notierten trotz erneut guter Produktnachrichten kaum verändert. Das Medikament Erelzi der Generika-Tochter Sandoz von Novartis wurde In Europa zur Behandlung multipler Entzündungskrankheiten zugelassen. Erelzi ist ein Biosimilar der Amgen-Arznei Enbrel. Zudem gab die EU-Kommission grünes Licht für eine neue Tabletten-Form des Roche-Präparats Esbriet zur Behandlung der Lungenkrankheit IPF. Patienten müssten damit weniger Pillen schlucken.

Idorsia glänzt weiter

Weiter im Aufwind waren die Anteile von Idorsia mit einem Plus von 1,3 Prozent. Seit dem Börsendebüt vor bald zwei Wochen hat die vom Biotech-Konzern Actelion abgespaltene Forschungsfirma nahezu 60 Prozent an Wert gewonnen.

Bei den Banken hielt der jüngst begonnene Aufwärtstrend an. Die Aktien der Credit Suisse legten 0,9 Prozent zu und die der UBS stiegen um ein Prozent. Am Vortag hatten die Anleger mit Erleichterung auf die Rettung zweier italienischer Banken reagiert und Bankaktien gekauft. Positiv aufgenommen wurde laut Händlern auch, dass sich in Spanien die beiden krisengeplagten Geldhäuser Bankia und Banco Mare Nostrum (BMN) zusammenschliessen.

Schwache Versicherungswerte

Versicherungswerte dagegen schwächten sich meist ab. Baloise sanken um 0,8 Prozent und Swiss Re büssten 0,4 Prozent ein. Uneinheitlich waren die Anteile zyklischer Firmen, bei allerdings moderaten Kursänderungen. ABB, Adecco und Swatch gaben nach. Clariant, LafargeHolcim und Richemont zogen an.

Am breiten Markt stiegen die Aktien von Arbonia um 3,2 Prozent. Der Bauausstatter hat die Industrielacke Gruppe (Ilag) an die Schweizer Beteiligungsgesellschaft Helvetica verkauft und damit hat das letzte Unternehmen des Geschäftsbereichs Beschichtungen veräussert. Die Aktien von Autoneum fielen um 1,3 Prozent. Die Gewinnwarnung des deutschen Autozulieferers Schäffler hinterlasse Spuren, hiess es.

(reuters/mbü)