Es sei eher wahrscheinlich, dass Donald Trump nächstes Jahr wiedergewählt wird, als dass er die Volkswahl verliert: Zu diesem Schluss kommen Ökonomen der Investmentbank Goldman Sachs. Laut einem Paper, das am Samstag veröffentlicht wurde, hat der amtierende Präsident einen «kleinen Vorteil» gegenüber allen Rivalen.

Ohnehin hätten amtierende Präsidenten traditionell eine Ausgangslage, die um 5 bis 6 Prozentpunkte besser sei als jene der Herausforderer: Dies eine erste Feststellung der Goldman-Sachs-Analytiker Alec Phillips und Blake Taylor. Hinzu komme nun die relativ starke Entwicklung der Wirtschaft.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Die Studie liegt «Bloomberg» und «Yahoo Finance» vor. Laut den Berichten bildeten die eher schlechten Zustimmungsraten von Donald Trump zwar ein Hindernis. Dennoch: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Herausforderer der Demokraten den Präsidenten besiegen kann, sei geringer als umgekehrt.

Wichtig: Die Arbeitslosigkeit

Im Hintergrund steht, dass Goldman Sachs für dieses Jahr ein US-Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent erwartet – und fürs nächste Jahr ein Plus von 2,3 Prozent. Damit dürfte sich auch die Arbeitslosenrate weiter reduzieren.

Laut den historischen Auswertungen von Phillips und Taylor ist vor allem die Entwicklung der Wirtschaft im zweiten Quartal eines Wahljahres ein ganz starker Hinweis darauf, wer sich am Ende durchsetzen wird. In diesem Fall wäre also das Frühjahr 2020 besonders zu beachten.

Marktteilnehmer versus Prognosebörsen

Insgesamt seien die Arbeitslosigkeit und die Entwicklung der Haushaltseinkommen solidere Indikatoren für die Ergebnisse der US-Wahlen als andere Massstäbe wie beispielsweise die Aktienkurse und die Benzinpreise.

Im letzten Jahr wuchs das US-BIP um 2,9 Prozent.

Die Goldman-Sachs-Beobachter stellen denn auch fest, dass die Business-Community – oder genauer: «die Mehrheit der Marktteilnehmer» – erwartet, dass Donald Trump eine zweite Amtszeit erhalten wird. Andererseits sei auch feststellbar, dass die virtuellen Prognosebörsen eher andeuten, «dass ein demokratischer Kandidat eine Gewinnwahrscheinlichkeit von 56 Prozent und der republikanische Kandidat eine Chance von 44 Prozent hat.»

(rap)