Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Strafzins für Banken auf minus 0,5 Prozent gesenkt und angekündigt ab November wieder monatlich Anleihen im Wert von 20 Milliarden Euro zu kaufen. Damit werde weder die Wirtschaft in der Eurozone angekurbelt noch die Inflation, warnt Investment-Guru Ken Fisher im gemeinsamen Video-Interview von «Handelszeitung» und «CNN Money Switzerland».
Vielmehr erreiche die EZB das Gegenteil: Durch die Anleihekäufe würden Unternehmen entmutigt, mehr Kredite aufzunehmen. Die Geldpolitik der grossen Zentralbanken kritisiert Fisher immer wieder: «Central bankers being stupid», denn er hält tiefe Zinsen für dumm.
Auch die Fed steht möglicherweise kurz vor einer weiteren Zinssenkung. Jerome Powell sagte kürzlich bei einem Besuch in Zürich, er erwarte weder für die amerikanische noch die globale Wirtschaft eine Rezession. Gerade die USA hätten weiterhin moderates Wachstum, einen starken Arbeitsmarkt sowie eine Inflationsrate von fast 2 Prozent. Schliesst der Fed-Chef tiefere Zinsen also im Augenblick aus?
Fed-Zinssenkung: Keine Frage
Wohl eher nicht, meint Ken Fisher. Eine baldige Rezession hält er zwar auch für sehr unwahrscheinlich. Die Frage sei nicht, ob die Fed die Zinsen diese Woche senkt, sondern wie tief sie geht.
Derweil rät der Milliarden-Investor Schweizer Anlegern zu Pharma-Aktien. Diese schnitten zwar derzeit etwas schlechter aber, hätten aber langfristig umso bessere Chancen: die «perfekte langfristige Anlage für Schweizer Investoren».