Die Migros droht Angestellten, die viel Geld auf Mitarbeiter-Konten parkiert haben, Negativzinsen weiterzugeben. Um Negativzinsen zu vermeiden, hat der Detailhandelsriese seine Angestellten aufgerufen, hohe Geldbeträge von den Konten abziehen. Migros-Sprecherin Christine Gaillet bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur sda eine Meldung von 20min.ch.

Die Migros muss Gaillets Angaben zufolge auf den sogenannten MGB-Anlagekonten Negativzinsen bezahlen. Diese Konten werden beim Migros-Genossenschaftsbund (MGB) geführt und durch die Migros-Bank bewirtschaftet.

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Migros wird abgestraft

Migros-Angestellte und Pensionierte erhalten auf dem MGB-Anlagekonto Vorzugszinsen, aktuell einen Zins von 1,25 Prozent, wenn die Beträge die Höhe von 150'000 Franken nicht überschreiten. Bei Pensionierten liegt die Limite bei 50'000 Franken. Die Beträge darüber werden nicht verzinst.

Die Migros spricht in ihrer Stellungnahme von «erheblichen» Beträgen über den Limiten, ohne weitere Details preiszugeben. Die hohen Beträge führten dazu, dass der Migros-Genossenschaftsbund bei den Banken teilweise mit Negativzinsen belastet werde.

Zwang möglich

In einem Brief rief die Migros die Mitarbeiter nun auf, Guthaben über den Limiten vom MGB-Anlagekonto abzuziehen und stattdessen bei ihrer Bank anzulegen, «beispielsweise in besser rentierenden Anlagefonds».

Dieser Aufruf sei eine Bitte mitzuhelfen, dass der MGB selbst nicht mit Negativzinsen belastet werde, schreibt die Migros in ihrer Stellungnahme an die sda. Erst wenn sich nun in den nächsten Monaten nach diesem Aufruf diese Bestände über den Anlagelimiten nicht massgeblich reduzierten, behalte sich der MGB vor, Negativzinsen für diese Guthaben über den Limiten direkt an diese Mitarbeitenden und Pensionierten weiter zu verrechnen.

(sda/jfr)