Viel Rohöl im Boden, einen intakten Staatshaushalt mit Überschüssen und einen der weltweit grössten Staatsfonds: Das sind Eigenschaften, die Norwegen derzeit besonders interessant für Anleger machen. Und, für Derivate-Käufer besonders wichtig: Das Ausfallrisiko des Landes ist kleiner als das vieler Derivate-Emittenten.

Rohstoffwährung Krone

Es ist dabei besonders die Landesdevise, die über Derivate gespielt wird. Gegenüber dem Franken hatte sich die norwegische Krone zwischen 1999 und 2007 in einem stabilen Preisband zwischen 18 und 20 Rp. gehalten. Danach ging es infolge des Rohölpreisbooms kurz hoch auf 22 Rp., nach dem Platzen dieser Preisblase kostete 1 norwegische Krone 15 Rp. Und jetzt steht der Kurs wieder bei 18 Rp. Gegenüber dem Dollar gab es das gleiche Wechselspiel. Auf dieses Währungspaar hat die UBS ein Dutzend Calls und Puts mit Verfall im September 2010 sowie im März 2011 emittiert.

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Anlagen in norwegische Aktien lassen sich ihrerseits entweder über einige in Deutschland erhältliche Indexzertifikate auf die Börse von Oslo vornehmen oder über drei im März von Julius Bär herausgebrachte Baskets mit zehn norwegischen Blue Chips wie Statoil, Petroleum Geo-Services und Seadrill, Norsk Hydro, Orkla und Yara International auf den Rohstoffbereich sowie Finanzdienstleister wie Storebrand oder Telekom-Netzbetreiber wie Telenor. Die drei Baskets unterscheiden sich lediglich hinsichtlich ihrer Währungen und sind wahlweise in Franken, Euro oder der norwegischen Krone erhältlich.

Obligationen sind im Umfeld der Staatsverschuldung ebenfalls ins Gerede gekommen. Anleger, die Anleihen in norwegischen Kronen suchen, werden vielleicht mit einem von der Bank Vontobel oder von der ZKB emittierten Bond-Basket fündig: Bei den beiden praktisch identisch zusammengesetzten Produkten werden fünf Anleihen unterschiedlicher Schuldner, die ihrerseits indes nicht nur aus Norwegen kommen, gebündelt.

Solche Obligationenbaskets sind nicht nur unter Sicherheits-, sondern auch unter Zinsaspekten attraktiv, weil die Coupons der fünfjährigen Obligationen zwischen 4 und 5% ausmachen doppelt so hoch wie für vergleichbare Schweizer Schuldner.

Ein anderes Chancen-RisikoProfil haben die auf norwegische Blue Chips herausgegebenen Reverse Convertibles, bei denen jeweils drei Aktien wie Telenor, Norsk Hydro, DnB Yara und Statoil gebündelt wurden. Die Coupons, die unabhängig vom Erreichen der Auszahlungsschwelle ausbezahlt werden, liegen hier zwischen 13 und 14,5% und sind auch Ausdruck der im Vergleich zu den Bondbaskets höheren Kursrisiken.

Einzelwette auf Statoil

Lediglich auf den Öl-Wert Statoil lautet der Reverse Convertible VON1KC. Der Coupon ist mit 10,4% tiefer als bei Reverse Convertibles, bei denen mehrere Aktien zusammengefasst werden. Diese Differenz widerspiegelt die etwas erhöhten Risiken, die bei drei Aktien im Vergleich zu einem einzigen Wert bestehen. Statoil gilt als einer der besten europäischen Öl-Titel und wurde von Goldman Sachs jüngst auf deren Empfehlungsliste genommen.