Das Tech-Startup Palantir verhandelt mit privaten Investoren über eine grössere Finanzierungssumme. Dies könnte den Börsengang, welcher im Silicon Valley mit Spannung erwartet wird, auf unbestimmte Zeit hinauszögern, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet.
Das Data-Mining-Unternehmen sei in Kontakt mit Investoren ausserhalb der USA, darunter Temasek Holdings aus Singapur und Softbank. Eine Palantir-Sprecherin wollte sich diesbezüglich nicht äussern.
Zusammenarbeit mit US-Verteidigungsministerium
Der milliardenschwere Investor Peter Thiel hatte Palantir 2004 mitgegründet. Einen Namen machte sich die Firma durch die Zusammenarbeit mit dem US-Verteidigungsministerium und anderen US-Behörden: Palantir sammelt und wertet grosse Mengen an Daten in deren Auftrag aus.
Die US-Regierung konnte somit Terroristen wie Osama bin Laden ausfindig machen. Palantir unterstützt aber auch die Einwanderungsbehörden bei der Familientrennung an der Grenze zu Mexiko.
Finanzielle Schwierigkeiten und zweifelhafter Ruf
Trotz mehrerer Grossaufträge – etwa auch mit Unternehmen wie Merck und Airbus – ist Palantir finanziell angeschlagen.
Thiel sagte vor kurzem, das Unternehmen werden in den nächsten zwei bis drei Jahren nicht an die Börse gehen. Zuvor hatte Palantir das IPO für 2020 angepeilt. Seit Thiel und andere Investoren Palantir zu einem der wertvollsten Tech-Startups mit einer Bewertung von 20 Milliarden Dollar machten, sind die Aktien in den letzten Jahren stark gefallen. Grössere Finanzierungssummen von privaten Investoren könnten den IPO-Druck nun etwas verringern.
Bisher erzielte Palantir noch nie einen Jahresgewinn. Der fragwürdige ethische Umgang mit seiner Technologie schadete der Reputation des Unternehmens.
Über die Zusammenarbeit mit der US-Regierung und die nächsten Wahlen in der USA sprach Palantir-CEO Alex Karp mit «Bloomberg»:
(mlo)