Edelmetalle stehen aufgrund der Rekordpreise des Goldes im Rampenlicht. Industriemetalle erlebten bis ins letzte Jahr einen Boom, bis einige Notierungen wieder abbröckelten. Sehr viel weniger Aufmerksamkeit bekommen die «seltenen» Metalle Rhodium, Ruthenium, Iridium, Uran und Molybdän.

Zu Unrecht obwohl die Rohstoffe als Anlage einige Schwierigkeiten mit sich bringen. So werden diese Metalle nicht von spezialisierten Minen abgebaut, sie fallen vielmehr als Nebenprodukt bei der Förderung von Industriemetallen und dem Kohleabbau an. Zudem gibt es keine ausgebauten Marktstrukturen wie beispielsweise beim Gold. Die Förderer verkaufen ihre Vorräte laufend an Interessenten und haben mit einigen längerfristige Abnahmeverträge, aber die Marktverhältnisse ähneln eher dem OTC-Nebenwertehandel von Schweizer Bergbahnen als dem liquiden SMI-Handel an der Virt-x.

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Werkstoffe der Zukunft

Doch die Metalle sind gefragt – für spezielle industrielle Anwendungen in der Hightech-Industrie, bei der Halbleiterherstellung, für die Produktion der immer leistungsfähigeren Leuchtdioden und der Veredelung von Stahl. Die Bedeutung von Uran liegt auf der Hand. Die meisten dieser Metalle sind derzeit kaum zu ersetzen, möglicherweise werden in etlichen Jahren keramische Werkstoffe vereinzelt eine grössere Rolle spielen.

Laut den Analysten der Deutschen Bank haben sich die Preise der meisten Metalle in den letzten zwei Jahren verdoppelt, eine Ausnahme bildet Molybdän. Die Rhodiumnotierungen stiegen erst in den letzten Monaten deutlich an. Beim Rhodium setzte sich der Preisboom in diesem Jahr mit einem Plus von 40% weiter fort. Iridium und Molybdän stagnierten.

Nachfrage durch Autobauer

Ob sich der Anstieg fortsetzt, ist offen. Einerseits besteht ein Dollarrisiko, anderseits lässt sich nur schwer überblicken, ob und wie viel spekulatives Geld zu einer kleinen Blase geführt hat und ob hinter der Nachfrage nur der industrielle Mehrbedarf steht. Stellvertretend für die anderen Metalle kommentieren die Rohstoffanalysten der Deutschen Bank, dass der Rhodiumpreis weiterhin schwer zu prognostizieren sei. «Wir erwarten, dass der Preis vor dem Hintergrund der relativen Illiquidität des Marktes weiterhin extrem volatil sein wird.» Weil 85% der Förderung für Autokatalysatoren benötigt werden, spielen hier auch gesetzliche Veränderungen in Schwellenländern und die Autonachfrage eine wichtige Rolle.

Das Seltene-Metalle-Open-End-Zertifikat von ABN Amro gibt es in einer Dollar- und einer Franken-Variante. Zweimal pro Jahr wird die Zusammensetzung geprüft und allenfalls korrigiert. Das Zertifikat ist aufgrund der exotischen Basiswerte und der damit einhergehenden Einschränkungen lediglich für gut diversifizierte Depots geeignet. Wer an der Performance von Metall-Minengesellschaften partizipieren will, kann dies etwa über das Zertfikat Open End PERLES on UBS Metals & Mining Index (Valor 2490608) tun.