Die Schweizer Börse hat am Freitag leicht nachgegeben. Vor den mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten hielten sich die Anleger bedeckt, hiess es am Markt. Am Vortag hatten die Zahlen des privaten Arbeitsvermittlers ADP enttäuscht. In den USA entstanden im Dezember 153'000 neue Stellen, weniger als von Fachleuten erwartet. Investoren werden die Zahlen des Arbeitsministeriums auf Hinweise abklopfen, ob die Fed die Leitzinsen wie im Dezember signalisiert im laufenden Jahr drei Mal anheben wird.
Der SMI notierte mit 8383 Zählern um 0,1 Prozent tiefer. Am Donnerstag war der Leitindex um 0,5 Prozent gestiegen. Impulse erhoffen sich die Marktteilnehmer auch von den Daten zum Geschäftsklima, zu den Einzelhandelsumsätzen und zum Verbrauchervertrauen in der Euro-Zone.
Pax Anlagen im Fokus
Im Fokus der Anleger standen die Aktien von Pax Anlagen, die nach einem Übernahmeangebot der Baloise um zwölf Prozent auf 1598 Franken stiegen. Der Versicherer Baloise übernimmt die Mehrheit an der Immobilienfirma und macht für die restlichen in Streubesitz stehenden rund 30 Prozent der Aktien ein öffentliches Angebot von 1600 Franken je Aktie. Baloise investiere mit der Transaktion bis zu 288 Millionen Franken an Versicherungsgeldern. Analysten sprachen von einem sinnvollen Schritt. Baloise sanken um 0,2 Prozent.
Ein Prozent höher notierten die Aktien von Actelion. Der US-Konzern Johnson & Johnson treibt einem Bericht des «Tages-Anzeigers» zufolge den Plan für eine Aufspaltung von Actelion im Zuge einer Übernahme voran. Die Unterhändler von Actelion und J&J hätten bei der Schweizer Übernahmekommission vorgefühlt, ob ein solches Konstrukt Chancen habe, berichtete die Zeitung am Freitag ohne Quellenangabe.
Pharmagiganten höher
Die Anteile der beiden grossen Pharmakonzerne Novartis und Roche, die den Markt am Donnerstag gestützt hatten, legten 0,1 und 0,4 Prozent zu. Novartis lizensiert von Ionis und Akcea zwei experimentelle Therapien zur Reduktion von Risiken im Bereich von Herzkreislauferkrankungen ein. Novartis bezahle für jedes Medikament Lizenzgebühren von 150 Millionen Dollar. Die Forschungsfirmen sollen darüber hinaus Zahlungen von bis zu mehr als einer Milliarde Dollar erhalten. Der Pharmakonzern schliesst zudem mit Ionis eine Vereinbarung zum Kauf von Aktien ab.
Die Aktien von Nestle, einem weiteren Schwergewicht, sanken dagegen um 0,3 Prozent. Die Papiere von Lindt & Sprüngli sackten um 525 Franken auf 64'310 Franken ab. Goldman Sachs hat das Kursziel für die Anteile des Edelschokoladeherstellers auf 59'250 von 61'000 Franken gesenkt. Die Aktien zahlreicher zyklischer Firmen konsolidierten den jüngsten Anstieg. ABB, LafargeHolcim und Clariant schwächten sich leicht ab. Adecco ermässigten sich um 0,2 Prozent auf 69,30 Franken. UBS hob das Kursziel auf 67 von 53 Franken. Das Rating lautet "Neutral".
Versicherer im Minus
Unterschiedlich präsentierten sich die Aktien der Banken: Credit Suisse und Vontobel stiegen um jeweils ein halbes Prozent. UBS und Julius Bär verloren leicht Terrain. Die Versicherer tendierten meist schwächer. Zurich und Swiss Life schwächten sich um 0,2 und 0,3 Prozent ab.
Am breiten Markt gewannen die Titel von BB Biotech knapp zwei Prozent. Die Beteiligungsgesellschaft hält ein grösseres Paket an Actelion-Aktien. Die Aktien von Leonteq verloren 2,7 Prozent. Die Papiere der Derivatboutique waren nach dem Kurseinbruch im Vorjahr in den ersten Tagen des neuen Jahren stark gefragt.
(reuters/gku/mbü)