Ein riesiges Vorkommen von Metallen der Seltenen Erden soll gemäss der japanischen Wirtschaftszeitung «Nikkei» am Grund des Pazifiks entdeckt worden sein. Die Metalle sollen sich im Osten und Westen des US-Staates Hawaii befinden.
Das Vorkommen erstreckt sich über elf Millionen Quadratmeter. In einer Tiefe von 3500 bis 6000 Metern lagern an 80 verschiedenen Stellen ein Gesamtvolumen von 100 Milliarden Tonnen, das meiste davon in internationalen Gewässern des Pazifiks. Zum Vergleich: Die grössten bisherigen Vorkommen von seltenen Erden befinden sich in der inneren Mongolei, dort befinden sich bis zu 2,9 Millionen Tonnen.
Förderung aus der Tiefe fast unmöglich
Die Förderung des gewaltigen Fundes dürfte die Unternehmen aber vor unlösbare Probleme stellen. Bereits an Land ist die metallurgisch hochkomplexe Extraktion der Metalle eine riesige Herausforderung, die unzählige Verarbeitungsschritte erfordert.
Zwar gibt es ein Unternehmen, welches erfolgreich am Meeresgrund Gold fördert (Nautilus Minerals / Valor 2557587), aber Gold kommt im Gegensatz zu Seltenen Erden nicht im problematischen Verbund mit radioaktiven Elementen wie Uran oder Thorium vor. In diesem Sinne dürfte das «Hawaii-Projekt» bereits an der Umweltstudie scheitern und daher kaum den Status der Machbarkeit erlangen.
Grösster Produzent ist China
Meerwasser enthält geringe Mengen an Metallen der seltenen Erden. Diese sollen sich über die Zeit abgelagert haben. Um die Metalle zu fördern müsste man den Meeresboden auf Schiffe pumpen und das Material extrahieren.
Bisher hat China 90 Prozent der Metalle produziert, sollte sich der Fund als echt erweisen, hätte dies gewaltige Einflüsse auf die internationalen Rohstoffmärkte. Seltene Erden werden in vielen Schlüsseltechnologien eingesetzt und sind für die Industrie von grosser Bedeutung.
(kgh/laf/pro)