Mehr als zwei Jahre hat es gedauert oder genau genommen sogar zehn Jahre: Doch der SMI hat nun  endlich ein neues Allzeithoch erreicht. Aber genau betrachtet hatten Schweizerische Blue Chips schon vor längerem ein Hoch nach dem anderen markiert. Denn im üblichen in den Medien publizierten SMI sind ja keine Dividenden drin. Der SMIC – also der Index mit Dividende – hatte dagegen bereits im April 2017 die bis dahin bestehenden Rekorde vom Juli 2015 überschritten.

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Die gleiche Entwicklung gab es auch im SPI – ebenfalls mit Dividenden – und seinen 205 Werten. Auch der ganz breite heimische Aktienmarkt konnte bereits im vergangenen April neue Rekordmarken setzen.

Allerdings: Sah es im SMI vor einer Woche noch so aus, als könnte der Index der 20 grössten Schweizer Werte nun sogar ganz schnell auch die ganz grosse runde Marke von 10000 Punkten erreichen, so hat der Index nun in den letzten Tagen etwas korrigiert. Auch der SPI ist von seinem Allzeithoch vor einer Woche etwas abgerutscht.

2015 dürfte sich nicht wiederholen

Manche Anleger denken da an die Entwicklung 2015. Damals waren Schweizerische Blue Chips nach Erreichen der Rekordniveaus sechs Monate lang auf dem Weg nach unten und verloren bis zu rund 20 Prozent an Wert. Kann sich das jetzt wiederholen?

Zur Erinnerung: Vor zwei Jahren lastete der Franken-Schock auf den Bilanzen der heimischen Valoren. Denn das Aus der Richtschnur für die Schweizerische Nationalbank beim Wechselkurs zum Euro von 1.20 und die folgende schlagartige Aufwertung des Frankens zum Euro um rund 20 Prozent hinterliesen ihre Spuren im Zahlenwerk der Unternehmen. Denn die Umsatz- und Gewinnbeiträge, die im Euro-Raum erzielt werden, waren umgerechnet in Schweizer Franken entsprechend weniger wert, die Ergebnisse standen unter Druck, die Aktienkurse ebenfalls.

Positive Währungseffekte und steigendes Wachstumstempo

Nun ist aber die Währungsseite wieder im Lot und es kommt – anders als 2015 – sogar Rückenwind vom Franken. Im vergangenen Jahr hat der Franken zum Euro rund 10 Prozent an Wert verloren und da könnte es in der bevorstehenden Berichtsaison – diese nimmt im Februar volle Fahrt auf – eine Reihe an positiven Überraschungen geben. Zu extra Gewinnen aus der günstigeren Währungsumrechnung könnten auch stärkere Geschäfte kommen. Denn fällt der Franken, sind heimische Güter im Ausland relativ günstiger und werden stärker nachgefragt. Die Umsätze dürften steigen.

Auch der globale Wirtschaftsaufschwung kommt mit ins Spiel. Lag das weltweite Wirtschaftswachstum 2016 bei 3,1 Prozent und im vergangenen Jahr bei geschätzt 3,6 Prozent, so soll es laut Einschätzung des Internationalen Währungsfonds IWF in diesem Jahr einen Zuwachs um 3,7 Prozent geben.

Schweiz in guter Verfassung

Kein Wunder, dass die Schätzungen auch für die Schweiz nach oben gehen. Im Dezember hatte das Staatssektretariat für Wirtschaf Seco nicht nur seine Wachstumsprognose für 2017 von 0,9 auf 1,0 Prozent erhöht, sondern für 2018 gleichzeitig von 2,0 auf 2,3 Prozent nach oben geschraubt. Das Wirtschaftswachstum dürfte sich in diesem Jahr also deutlich beschleunigen und möglicherweise kommt bei anhaltendem Kursrückgang des Frankens zum Euro sogar noch mehr Tempo auf.

Beruhigende Zahlen kommen auch aus China – und diese Daten sind in Börsenkreisen vielbeachtet und oft entscheidend – zumindest für den kurzfristigen Kursverlauf. Wie das Statistikamt des roten Riesen jetzt meldet, lag das Wachstum der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt im vergangenen Jahr bei 6,9 Prozent. 2016 war das Plus mit 6,7 Prozent geringer und mit dem Schub in 2017 kam es zur ersten Wachstumsbeschleunigung Chinas seit 2010.

China übertrifft die Erwartungen

Das ist umso erfreulicher, als der Basiseffekt extrem hohen Wachstumsraten ja zunehmend entgegenläuft. Denn vor zehn Jahren gab es zwar teils noch zweistellige Zuwächse der Wirtschaft, aber das bezog sich auf eine vergleichsweise tiefere Ausgangslage des Bruttoinlandsprodukts. Umso höher die Wirtschaftsleistung aber ist, umso schwieriger sind dann aber auch hohe Zuwächse zu erreichen. Auf jeden Fall lag Chinas Wirtschaftswachstum in 2017 über den Schätzungen von Ökonomen und Analysten und auch über der Zielvorgabe der Regierung in Peking, die 6,5 Prozent angepeilt hatte.

Betrachtet man das Umfeld, dann dürfte die aktuelle Korrektur in SMI und SPI eher eine Folge von Gewinnmitnahmen als einer fundamentalen Trendwende sein. Weitere Kursgewinne in 2018 scheinen realistisch. Aber auch der Chart lässt höhere Notierungen erwarten. Denn aus dieser Sicht sind SMI und SPI jetzt wieder auf die untere Begrenzungslinie ihres kurzfristigen Aufwärtstrends zurückgefallen. Da könnte es – wie schon mehrfach seit September – zu einem Rebound und schnellen Kursgewinnen kommen.

Mit einem Call auf neue Kursrekorde setzen

Neue Allzeithochs sind drin und möglicherweise fallen dann doch schon bald die wichtigen Marken von 10'000 SMI und 11'000 im SPI. Mit einem Call (ISIN: CH0387480004, Laufzeit endlos, Basis und Knock-out jeweils 8418,7691 Punkte) auf den SMI können Anleger breit gestreut und mit einem aktuellen 8er-Hebel auf weitere Kursgewinne im Index setzen. Klettert der Index wie erwartet zumindest auf 10'000 Punkte sind mit dem Zertifikat annähernd 50 Prozent Gewinn drin.

Wer auf Einzelwerte setzen will, greift wegen des verfestigten globalen Konjunkturaufschwungs insbesondere zu zyklischen Werten. Dazu zählen insbesondere die Sektoren Chemie, Industrie und Maschinenbau.

Zykliker – so profitieren Anleger vom globalen Konjunkturaufschwung

Da diese Sektoren bereits seit einiger Zeit gut laufen, könnte es sich lohnen, insbesondere solche Titel aus den genannten Wirtschaftszweigen herauszufiltern, die relative Stärke zeigen. Diese wird mit dem RSL – Relative Stärke nach Levy – ermittelt und gibt Auskunft darüber, wie der Kurs in den letzten Wochen und Monaten gelaufen ist.

Ein RSL von über 1,0 wird als Kaufsignal interpretiert und da zeigen sich derzeit zum Beispiel Bachem (RSL 1,23), Burckhardt Compression (RSL 1,2), Meyer Burger (RSL 1,19), Bobst, Fischer und Bucher (jeweils RSL 1,17) sowie beispielsweise auch eine Rieter (RSL 1,15) in guter Verfassung.

Meyer Burger und Burckhardt – wichtige Charthürden im Visier

Meyer Burger etwa ist auch aus charttechnischer Sicht spannend. Die Aktie konnte erst vor wenigen Tagen zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder die Marke von 2.00 Franken überspringen. Das könnte charttechnisch orientierte Anleger zum Kauf motivieren und schnell wieder Kurse im Bereich von 2.50 Franken oder höher bringen.

Vielversprechend ist übrigens auch der Chart von Burckhardt Compression. Nach längerer Flautephase hat die Aktie des Maschinenbauers aus Winterthur nun den Widerstand bei 370 Franken erreicht. Fällt die Marke, könnten ganz schnell Kurse um 400 Franken drin sein.