Das Geschäft mit dem Gold ist offenbar dreckiger als gedacht: Für den Abbau des gelben Edelmetalls sind im afrikanischen Burkina Faso ganze Dörfer umgesiedelt worden – mit teils brutalen Folgen, zeigt eine Studie der Schweizer Hilfswerke Brot für alle und Fastenopfer auf. Eine Mitverantwortung trägt nach Ansicht von Hilfswerken ausgerechnet die Schweizer Raffinerie Metalor, die allerdings alle Vorwürfe zurückgewiesen hat.
Laut der am heutigen Montag veröffentlichten Studie ist die Schweiz «eine zentrale Drehscheibe im globalen Goldmarkt». Schweizer Firmen verarbeiten demnach 70 Prozent des jährlich weltweit produzierten Goldes. «Goldraffinerien sind gerne in der Schweiz, denn hierzulande herrschen politische Stabilität, gute Beziehungen zu den Banken, gute steuerliche Bedingungen sowie wenig Regulierung und Transparenz, aber viel Diskretion», heisst es in der Untersuchung.
Vier der grössten Goldraffinerien in der Schweiz
So befinden sich vier der sieben grössten Goldraffinerien der Welt in der Schweiz, die zusammen eine geschätzte Raffinierungskapazität von 2900 Tonnen Gold jährlich haben. Laut Studie kommt Minengold in der Regel mit einem Reinheitsgrad zwischen 60 und 99 Prozent aus den Goldminen in die Schweiz. Mit der Verarbeitung in den Raffinerien erhält es hier einen Reinheitsgehalt von mindestens 99,95 Prozent. Diese Reinheit ist Bedingung, damit das Gold an der Londoner Börse gehandelt werden kann.