Aurubis schiessen ab. In den letzten zwölf Monaten hat sich der Kurs des Kupferproduzenten fast verdoppelt. Ist da noch mehr drin? Immerhin: Nachdem der MDAX-Konzern aus Hamburg im Geschäftsjahr 2015/16 unter anderem noch mit Stillständen an Produktionsstandorten, niedriger Kathodenprämie oder fallenden Metallpreisen zu kämpfen hatte und einen Umsatzrückgang um 13,8 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro verbuchen musste, geht es im laufenden Geschäftsjahr schön nach oben.
Infolge erhöhter Wachstumsgeschwindigkeit der Weltkonjunktur ist der Kupferpreis in diesem Jahr bereits um rund 30 Prozent gestiegen und damit zeigen auch wichtige Geschäftsdaten bei Aurubis nach oben. Die Schmelz- und Raffinierlöhne für Kupferkonzentrat und Altkupfer ziehen an und obendrein steigern die Hanseaten den Konzentratdurchsatz. In den ersten neun Monaten gab es dort ein Plus um 15 Prozent.
Höhere Margen
Insgesamt verbuchte der Kupferkonzern in den ersten neun Monaten 2016/17 per Ende Juni einen Umsatzanstieg um 15,7 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Gestiegene Margen und in Teilen ein unterproportionaler Kostenanstieg – die Personalausgaben etwa kletterten nur um 5,9 Prozent – brachten beim operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ein Plus von 24,4 Prozent. Das operative Ergebnis je Aktie kletterte dann sogar um 48,8 Prozent von 2,40 auf 3,57 Euro.
Aurubis ist zwar stark von der Konjunktur und dem Kupferpreis abhängig, doch die Zukunft ist vielversprechend. Firmenchef Jürgen Schachler will den EBITDA-Level durch Optimierungen im Konzern ab 2019/20 um 200 Millionen Euro erhöhen. Dadurch könnte der Gewinn künftig grundsätzlich um geschätzt etwa 2,0 bis 3,0 Euro je Aktie höher ausfallen. Zudem soll das Geschäft mit anderen Metallen ausgebaut werden.
Anleger setzen auf die Präsentation der neuen Strategie
Da gibt es jede Menge Phantasie und die Vorlage der Strategie 2025 gegen Ende des Jahres könnte die Aktie noch höher treiben. Mittelfristig und in konjunkturell guten Zeiten sind Kurse um 100 Euro drin.
Aurubis AG
ISIN: DE0006766504
Gewinn je Aktie 2017/18e: 5,0 €
KGV 2017/18e: 15,1
Dividende 2016/17e: 2,0 €/2,6%
EK je Aktie: 50,52 €
EK-Quote: 53,5%
KBV: 1,5
Kurs/Ziel/Stopp: 75,51/87,50/52,70 €
* Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke, unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) spezialisiert. Performance des Musterdepots 1 Jahr: +26,1 Prozent (DAX: +12,7 Prozent), 3 Jahre: +71,5 Prozent (DAX: +22,4 Prozent). Seit Start im April 2010 steht ein Zuwachs von +301,7 Prozent (Dax: +83,3 Prozent).