Die Dividendensaison kommt immer mehr in Fahrt. Da richten sich die Blicke der Anleger und die Berichterstattung der Medien vor allem auf die grossen Titel aus dem SMI. Doch wer sich einmal die langfristigen Charts dividendenstarker Nebenwerte ansieht, erkennt: Es gibt ein klares Kursmuster. Bei nicht wenigen Titeln mit hoher Dividendenrendite ab 5 Prozent steigen die Kurse vor der Generalversammlung teilweise um 10 Prozent und mehr. Und zwar oft schon innert weniger Wochen.

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Um belastbare Prognosen über künftige Kursverläufe von Top-Dividendentiteln zu bekommen, sind aber nur Firmen mit regelmässig hoher nachhaltiger Dividende einzubeziehen. stocksDIGITAL hat aus dem SPI sechs Top-Dividendenzahler herausgefiltert, die solche Charts und damit schnelle Gewinne erwarten lassen.  

Mit Mobilezone doppelt kassieren

Bei manchen Titeln kommt es dabei nicht nur zu Steigerungen vor der Zahlung, sondern auch zur raschen Erholung nach dem Ex-Dividende-Tag mit seinen Kursabschlägen. Doppelt kassieren konnten clevere Anleger hier immer wieder mit der Aktie von Mobilezone: Die Jahreszahlen für 2014 samt Dividende werden zwar erst heute – und damit nach Redaktionsschluss von stocksDIGITAL – präsentiert, doch die Dividendenrendite bei der Aktie des Telekomdienstleisters lag seit 2008 in der Regel meist in etwa zwischen 5 und 7 Prozent pro Jahr.

Die Wahrscheinlichkeit steht damit gut, dass es bei der Aktie nicht nur zu Kurssteigerungen bis zur Generalversammlung vom 9. April kommen wird, sondern auch, dass der Dividendenabschlag danach bereits innert weniger Monate wieder aufgeholt ist. Wer vor dem Dividendenabschlag verkauft und dann einige Tage nach der Dividendenzahlung auf tieferem Kursniveau wieder einsteigt, kann bei Mobilezone dann möglicherweise gleich doppelt kassieren.     

Nebag und Banque Cantonale Vaudoise – zwei Klassiker im Dividendenzyklus

Zu den Klassikern des Dividendenzyklus zählt auch Nebag AG. Bei dieser Beteiligungsgesellschaft erhalten Anleger nach der Generalversammlung vom 8. Mai eine Dividende von 0.70 Franken je Aktie – Rendite 6,8 Prozent. In den letzten Jahren gab es in den Wochen vor dem Aktionärstreffen mit kurz danach folgender Dividendenzahlung regelmässig steigende Kurse. Dieses Muster verspricht auch in diesem Jahr wieder schöne Gewinne.

Einen Dividendenzyklus vor der Generalversammlung mit Kurssteigerungen zwischen 5 und 10 Prozent innert weniger Wochen weist mit schöner Regelmässigkeit auch Banque Cantonale Vaudoise auf. Da auch für 2014 eine hohe Ausschüttung von 22 Franken zuzüglich einer Sonderzahlung wie im Vorjahr von zehn Franken – Rendite 5,9 Prozent – geplant ist, setzten Anleger erneut auf schnelle Kursgewinne bis zum Aktionärstreffen vom 23. April. Möglicherweise schafft es die Aktie sogar, den Widerstand von Januar und April 2013 im Bereich von 557/558 Franken zu knacken. Da könnte die 600er-Marke schnell erreicht sein.

Walter Meier und Carlo Gavazzi – Top-Dividendenzahler mit klarem Kursmuster

Auch bei Walter Meier waren in den letzten Jahren kurz vor der Generalversammlung Kurssteigerungen von etwa 10 Prozent zu beobachten. Da der Mischkonzern an seiner Dividendenpolitik mit nachhaltiger Ausschüttung von 2.50 Franken je Aktie – Rendite 5,7 Prozent – festhält, setzen Anleger darauf, dass der Titel bis zum Aktionärstreffen in zwei Wochen, am 25. März, erneut zulegen kann. Die Kurszone im Bereich von 48 Franken wie im Sommer 2014 könnte drin sein.

Carlo Gavazzi bietet seinen Anlegern ebenfalls seit vielen Jahren hohe Dividenden im Bereich von 5 Prozent und mehr. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2013/14 sind 12 Franken je Aktie – Rendite 5,5 Prozent – angekündigt. Die Generalversammlung des Elektronikexperten findet erst am 28. Juli statt. Doch Dividendenspekulanten notieren sich diesen Termin auf jeden Fall schon jetzt. Denn in den letzten Jahren konnte der Titel in den Wochen vor dem Aktionärstreffen ebenfalls nicht selten um mehr als 10 Prozent zulegen.

Bellevue Group – in diesem Jahr kein Dividenden-Kursgipfel, dafür aber charttechnische Chancen

In der Vergangenheit gab es auch bei Bellevue Group des Öfteren klare Dividenden-Kursgipfel vor der Generalversammlung. Trotz der erneut hohen Dividende von 1.0 Franken je Aktie – Rendite 6,5 Prozent – blieben diese kurzfristigen Höhen in diesem Jahr aber aus, denn die Generalversammlung findet bereits am Montag statt. Da der Kurs der Beteiligungsgesellschaft nur knapp über dem Buchwert von 14.29 Franken notiert, bietet sich dennoch eine interessante Einstiegskonstellation: Mittelfristig orientierte Anleger legen sich Bellevue Group wegen des Fokus auf Biotechnologie und seiner grössten Beteiligung im Portfolio – BB Biotech – ins Depot und profitieren so vom globalen Boom der Biopharmazie. Technisch orientierte Anleger hingegen setzen nach dem Anstieg über den Widerstand bei 15 Franken auf einen Schub der Aktie in Richtung 18er-Marke und damit auf ein neues Dreijahreshoch.