Bei Fintech Group geht es Schlag auf Schlag. Gleich zum Jahresstart wurde die Zusammenarbeit mit dem Fintechunternehmen Zinspilot gemeldet. Im Februar gab es eine Vereinbarung über eine strategische Partnerschaft mit Morgan Stanley. Im März kam der Einstieg in das Kreditgeschäft. Im Juni und Juli folgten Kooperationsvereinbarungen mit dem koreanischen Fintechunternehmen Finotek und wenige später ging eine Technologiepartnerschaft mit der Internetschmiede Rocket Internet an den Start. Und jetzt vor wenigen Tagen folgte der Abschluss einer strategischen Zusammenarbeit mit dem Versicherungsmaklerpool JDC Group.

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Die Projektpipeline bei Fintech Group ist wirklich prall gefüllt. Aber diese Partnerschaften und Kooperationen werden sich erst in den nächsten Quartalen und dann wirklich ganz gewichtig wohl erst mittelfristig ab etwa ein oder zwei Jahren so richtig in den Geschäftszahlen des Finanzkonzerns aus Frankfurt widerspiegeln. Obwohl diese neuen Deals damit also aktuell noch nicht die durchschlagende Wirkung haben, konnte Fintech Group schon im ersten Halbjahr starkes Wachstum zeigen.

Hohe Zuwächse im Halbjahr

So stieg die Zahl der Kunden beim Spezialisten für Online-Banking und Fintech- sowie Finanz-Dienstleistungen in den sechs Monaten um 18,4 Prozent auf rund 194000 und die Zahl der ausgeführten Wertpapierorders legte um über drei Prozent auf 5,0 Millionen Aufträge zu. Das verwaltete Kundenvermögen kletterte um rund zwei Drittel auf 9,4 Milliarden Euro und der Umsatz der Frankfurter stieg im Semester um 39,6 Prozent auf 48,3 Millionen Euro.

Zwar fiel das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in dem Zeitraum von 15,2 auf 13,8 Millionen Euro, doch Firmenchef Frank Niehage hält an seiner Planung für das Gesamtjahr fest: Das EBITDA soll in diesem Jahr von 19,7 auf 30 bis 35 Millionen Euro wachsen.

Die Aktie notiert an wichtigen charttechnischen Hürden

Da könnte ein Gewinn um 1,20 Euro je Aktie drin sein. Im nächsten Jahr ist wegen der genannten neuen Dienste und Produkte sowie der verschiedenen Partnerschaften mit weiteren Steigerungen und einem 9er-KGV zu rechnen. Für ein Fintech-Unternehmen mit starken Wachstumsraten und enormem Potential aus den kürzlich aufgegleisten Projekten ein wirklich moderater Wert. Die Aktie notiert nur knapp unter der wichtigen technischen 38- und 200-Tage-Linie. Kommt es zum Sprung über diese Charthürden, könnte das schon kurzfristig einen Kursschub bringen.

Fintech Group AG
ISIN:
DE000FTG1111
Gewinn je Aktie 2017e: 1,60 €
KGV 2017e: 9,6
Dividende 2016e: -
EK je Aktie: 4,48 €
EK-Quote: 6,6%
KBV: 3,4
Kurs/Ziel/Stopp: 15,36/24,0/11,20 €

 

* Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke, unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) spezialisiert. Seit Jahresbeginn erreicht das Musterdepot eine Performance von +13 Prozent, während der Dax stagniert. Seit Start im April 2010 steht ein Zuwachs von +259 Prozent (Dax: +63 Prozent).