Der prominenteste Vertreter des Impact Investing ist die Mikrofinanz. Ursprünglich investierten vor allem Entwicklungsinstitutionen, um ihre Mittel finanziell nachhaltig für die Armutsbekämpfung & finanzielle Eingliederung einzusetzen. Mikrofinanz war dabei ein erfolgreiches Instrument zur Erreichung des 2001 ausgerufenen Milleniumsziels, die extreme Armut weltweit bis 2015 zu halbieren.

Inzwischen hat sich die Anlageklasse auch bei privaten institutionellen Investoren und Privatanlegern etabliert. Typischerweise werden dabei die Investorengelder über Fonds in Mikrofinanz angelegt, um eine professionelle & effiziente Verwaltung zu gewährleisten. Das in solchen Mikrofinanzfonds gebündelte Vermögen hat sich in den letzten zehn Jahren verzehnfacht, betrug 2015 beinahe 14 Milliarden Dollar, und ist häufig bereits fester Bestandteil der Vermögensallokation dank der Professionalisierung des Prozesses.

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Zugang zu nachhaltigen Erwerbsmöglichkeiten

Den Kern bilden die Endkunden, jene Mikrounternehmer, die sonst kaum Zugang zu Kapital haben, das sie zur Schaffung nachhaltiger Erwerbsmöglichkeiten benötigen. So etwa die 42 jährige Reis-Bäuerin Noemi Marizano aus den Philippinen mit ihren sieben Kindern, sechs noch in der Ausbildung. Die erste Kreditaufnahme 2005 belief sich auf etwa rund 100 Dollar und diente zum Erwerb von Dünger und anderen landwirtschaftlichen Produkten.

Ein zweiter Kredit über 400 Dollar finanzierte ein Motorrad für Taxifahrten ihres Mannes. So schuf sie die Basis für ein zusätzliches Einkommen für die Familie – die Mikrofinanzdienstleistungen ermöglichten ihr den Auf- und Ausbau der Geschäftsaktivitäten, um sowohl Umsatz als auch Gewinn nachhaltig zu steigern.

Wie in Impact Investing anlegen?

Die effizienteste Art in Mikrofinanz und Impact Investing zu investieren ist über Anlagefonds, die gut diversifizieren und eine professionelle Auswahl der Anlagen vornehmen. Am Beispiel der Mikrofinanz investieren die Fonds dabei in zahlreiche Mikrofinanzinstitute (MFIs). Dies sind lokale Finanzinstitute, die an ihren Standorten Kleinkredite vergeben. Die Auswahl dieser MFIs ist für die Qualität eines Mikrofinanzportfolios entscheidend, weshalb eine umfängliche Due-Diligence der MFIs vor Ort unumgänglich ist.

Investitionen in solche Mikrofinanzfonds sind interessant durch die einmalige Mischung aus ansprechender finanzieller Rendite (in den vergangenen 15 Jahren jährlich etwa 4 Prozent), sehr tiefer Volatilität, günstigen Portfoliodiversifikationseigenschaften, sowie der Komponente des sozialen «Impacts» – soziale und finanzielle Rendite sind keine Gegensätze, sondern gehen Hand in Hand.

* Patrick Scheurle ist CEO des Genfer Investors Blue Orchard.