Die Schweizer geben im laufenden Jahr voraussichtlich sieben Prozent mehr Geld für Weihnachtsgeschenke aus als im vergangenen Jahr. Im Schnitt will jeder Schweizer Geschenke im Wert von 294 Franken kaufen, zeigt eine Umfrage der Beratungsgesellschaft EY. Vor allem für Konzertkarten und andere sogenannte Event-Geschenke greifen die Befragten dieses Jahr tiefer in die Tasche. Für Schmuck und Kleidung wollen sie dagegen weniger Geld ausgeben.

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Ob die Verbraucher an ihren Plänen auch festhalten, lässt sich noch nicht sagen. Die meisten kaufen Weihnachtsgeschenke nämlich erst kurz vorm Fest. Fast jeder Vierte geht erst in den beiden Wochen vor Weihnachten auf Shoppingtour, zeigen die EY-Zahlen. Nach derzeitigem Stand können Hersteller hochwertiger Schmuck- und Kleidungsstücke aber nicht mit einem Weihnachtswunder rechnen.

Geschäft zieht allmählich an

Dabei könnte die Luxusgüterbranche ein kleines Wunder gut gebrauchen. Sie leidet seit Monaten unter schwachen Exporten. Immerhin: Einiges deutet darauf hin, dass der Druck auf Luxusgüterhersteller nachlässt. «Die Exporte sind noch immer rückläufig. In einigen Auslandsmärkten, zum Beispiel in China, zieht das Geschäft aber allmählich an», sagt UBS-Analyst Michael Klien. «Auch die Kauflust in Europa und in den USA scheint langsam zurückzukommen.» Viele Manager aus der Luxusgüterbranche blickten deshalb optimistisch auf das Jahr 2017.

Chinas Oberschicht ist längst eine der wichtigsten Kundengruppen von Luxusgüterunternehmen. Als die chinesische Wirtschaft im laufenden Jahr schwächelte, machte sich das in den Aktienkursen der Schweizer Uhren-, Schmuck- und Kleidungshersteller bemerkbar. Nun scheint es in Fernost wieder aufwärts zu gehen – und auch das spüren Investoren. Verbesserte Wirtschaftsdaten aus China haben Anfang Dezember die Aktienkurse von Swatch und Richemont gestützt. Glaubt man Analysten, könnte sich der noch junge Aufwärtstrend im kommenden Jahr fortsetzen. Für Anteilseigner von Swatch und Richemont wäre das nach drei desaströsen Jahren eine willkommene Kursänderung.

Auch Tiffany glänzt wieder

Für andere Luxusgüterhersteller zeigen sich Marktbeobachter ebenfalls optimistisch. Beispiel LVMH: Das Europa-Geschäft läuft gut, der Umsatz stieg zuletzt stärker als erwartet. Viele Analysten haben ihr Kursziel für den Valor des französischen Konzerns angehoben und raten zum Kauf. Besonders zuversichtlich ist HSBC: Die Bank hat ihr Kursziel für LVMH Anfang Dezember von 180 auf 207 Euro erhöht, rechnet also mit einem deutlich stärkeren Kursanstieg als andere Banken. Derzeit steht der Kurs bei rund 176 Euro.

Auch bei Tiffany sieht es gut aus. Der US-Luxusjuwelier meldete im November den ersten Umsatzanstieg seit acht Quartalen. Grund für die Erholung: In Japan und China waren die Absätze gestiegen. Der Kurs der Tiffany-Aktie hat seit diesen Nachrichten deutlich angezogen. Analysten sehen aber noch Luft nach oben. So hat etwa Nomura zuletzt das Kursziel von umgerechnet 71 auf 78 Euro angehoben. Dieses Ziel hat die Tiffany-Aktie mit ihrem aktuellen Kurs in Höhe von 77,80 Euro schon fast wieder geknackt.

Politische Risiken haben grossen Einfluss

Ob die Hoffnungen auf Kursgewinne im kommenden Jahr Realität werden, hängt auch davon ab, welche politischen Risiken die Märkte erschüttern werden. «Luxusgüteraktien leiden unter den politischen Unsicherheiten», sagt UBS-Analyst Klien. «Man weiss nicht, wie sich die Aktienmärkte im kommenden Jahr entwickeln. Wir sind eher optimistisch, sehen aber auch einige Risiken.»