Fünf Weltmeistertitel und zehn Medaillen – ganz klar: Bei der letzten Ski-WM im österreichischen Schladming lag die Skimarke Head bei den elf Einzelveranstaltungen mit Abstand ganz vorne im Medaillenranking der Ski-Hersteller. Auch zwei Jahre zuvor in Garmisch-Partenkirchen im Februar 2011 war der Alpin-Ski-Experte mit seinen Firmensitzen im niederländischen Amsterdam und in Kennelbach in Österreich bei der Ski-WM führend im Medaillenspiegel.

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Der Aktie hat das gut getan. Zumindest während der Veranstaltung vor zwei Jahren kletterte der Kurs von Head (ISIN: NL0000238301) in nur zwei Wochen um rund 10 Prozent.

Head – Anleger setzen auf den Heimvorteil von Lindsey Vonn und auf viele Medaillen

Börsianer, die auf kursrelevante Sportereignisse setzen, haben schon die nächsten Termine notiert: den 2. bis 15. Februar. Dann kämpfen nämlich die weltweit besten Skifahrer bei der Ski-WM in Vail im US-Bundesstaat Colorado um Gold, Silber und Bronze. Mit von der Partie ist auch die Spitzensportlerin der Alpin-Ski-Disziplinen, Lindsey Vonn. Die Top-Athletin ist in Vail zuhause und fährt mit einem Zehnjahresvertrag noch bis 2022 für die Marke Head.

Operativ ist es beim Skihersteller Head in den ersten neun Monaten rund gelaufen. So steigerte er seinen Umsatz in den ersten drei Quartalen um 5,0 Prozent auf 238,5 Millionen Euro. Infolge der höheren Umsatzbasis und einer gestiegenen Bruttomarge verringerte sich der Verlust in diesem Zeitraum von 4,8 auf 4,3 Millionen Euro. Im vergangenen Gesamtjahr hat es je Aktie ein Ergebnis von 0,06 Euro gegeben, für 2014 kann bei den erwarteten leicht steigenden Erlösen ein Ergebnis im Bereich von 0,10 Euro je Aktie drin sein.

Die Aktie notiert unter dem Buchwert

Kursphantasie steckt nicht nur in der bevorstehenden Ski-WM, die dem Unternehmen im Erfolgsfall der Head-Athleten viel Aufmerksamkeit bringen wird, sondern auch im Abschlag beim Aktienkurs gegenüber dem Buchwert von rund 1,65 Euro, was mehr als 10 Prozent ausmacht. Spannend ist, dass ein weiteres Übernahmeangebot möglich ist. Nach einem Aktienrückkauf von Oktober und November zu 1,60 Euro je Aktie liegt der Streubesitz von Head nur noch bei etwa 3 Prozent. Discount gegenüber dem Buchwert, Chance auf ein Übernahmeangebot – angesichts der bevorstehenden Ski-WM scheinen die Kursrisiken für kurzfristig orientierte Anleger überschaubar zu sein.

Im Vorfeld der Ski-WM sind neben Head weitere Firmen der Alpin-Ski-Branche interessant. Allerdings etwas weniger: Blizzard, Rossignol und Fischer. Blizzard gehört zum grössten Skihersteller der Welt, zur italienischen nicht börsenkotierten Tecnica Group, bei Rossignol hat es in den letzten Jahren mehrfach Besitzerwechsel gegeben, und Fischer ist in Familienbesitz.

Amer und Columbia sind auf Rekordjagd

Profitieren könnte die kotierte finnische Amer Sports (ISIN: FI0009000285) vom grossen Ski-Ereignis. Zu den Produkten des Konzerns aus Helsinki zählen mit Salomon und Atomic Top-Marken der Branche. Operativ zeigen die Daten nach oben. Zusammen mit anderen Segmenten wie Sportschuhe, Fitnessgeräte oder Bälle verbuchte Amer in den ersten drei Quartalen bereinigt um Währungseffekte ein Umsatzplus von 6 Prozent und lag damit über dem langfristig angestrebten Wachstum von 5 Prozent pro Jahr. Die Aktie notiert im Bereich des Allzeithochs, das Amer erst im November erreichen konnte. Anleger setzen nun darauf, dass die Ski-WM den Kurs in neue Höhen treiben wird.

Schon vor der Ski-WM entwickelt sich Columbia Sports (ISIN: US1985161066) zum Knaller. Der Spezialist für Sportbekleidung steigerte seinen Umsatz im dritten Quartal um 29 Prozent und will im Gesamtjahr um 22 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar zulegen. Gründe für den rasanten Lauf sind unter anderem der starke Direktverkauf in den USA, ein Joint Venture in China und bessere Geschäfte in Europa. Die Perspektiven sind rosig. Erst vor vier Wochen eröffnete der weltweit führende Anbieter von Outdoor-Bekleidung einen Flagship-Store in New York City. Für 2015 wird erwartet, dass der Umsatz im Konzern erneut mit zweistelligen Raten steigen wird, und die operative Gewinnspanne soll sich von geplanten 8,7 Prozent im 2014 langfristig in etwa verdoppeln. Da könnten in einigen Jahren Gewinne von 4 Dollar und mehr je Aktie drin sein und einstellige KGVs. Der Höhenflug der Aktie mit Kursen im Bereich des 2014er-Allzeithochs wird sich möglicherweise fortsetzen.

Vail Resorts – Anleger setzen auf den Sturm auf die 100-Dollar-Marke

Zuhause in Broomfield am Stadtrand von Denver Colorado – nur etwa 40 Meilen vom Veranstaltungsort der Ski-WM entfernt – hat Vail Resorts (ISIN: US91879Q1094) ihren Firmensitz. Das Unternehmen ist der grösste Betreiber von Berghotels und -restaurants sowie von Liftanlagen in den USA. Das Unternehmen bewirtschaftet und besitzt unter anderem Anlagen im Gebiet der Ski-WM in Vail und Beaver Creek. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 per Ende Oktober steigerte der Tourismus- und Alpin-Ski-Experte seinen Umsatz um 3,9 Prozent auf 128,3 Millionen Dollar. Das Geschäft war da noch vom Sommer geprägt, doch der Winter lässt hoffen. Schon im Dezember hat die Zahl der verkauften Skipässe für die Gesamtsaison um 13 Prozent über jener des Vorjahres gelegen.

Auf jeden Fall wurden mit den Quartalszahlen Anfang Dezember auch die erwarteten Jahreszahlen für 2014/15 bestätigt. Dem Gewinn wird vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen rund 30 Prozent Steigerung auf 340 bis 360 Millionen Dollar zugetraut. Die Aktie ist seit drei Jahren in einem steilen Aufwärtstrend, notiert auf Allzeithoch und hat sich seit Ende 2011 verdoppelt. Anleger spekulieren darauf, dass die Ski-WM in Vail den Sprung über den Widerstandsbereich des Kurshochs und neuen Schub in Richtung 100 Dollar bringen wird.