Das Marktumfeld für Investoren wird immer anspruchsvoller. Aktien sind so teuer wie selten. Gemessen am Schiller Kurs-Gewinn-Verhältnis bezahlt man aktuell knapp 30-mal den konjunkturzyklus bereinigten Gewinn. Höher war dieser Indikator nur vor den Crashs 1929 und 2000.
Die Renditen von Obligationen sind ebenfalls sehr tief bis negativ. Steigende Zinsen in den USA und der mögliche Abbau der Bilanz der amerikanischen Zentralbank FED hängen zudem wie ein Damoklesschwert über den Bond-Märkten. Und nach der mehrjährigen Rally bei den Immobilienpreisen stellt sich dort ebenfalls die Frage, wie es weitergeht.
Diversifikation und tiefes Zinsänderungsrisiko
In diesem Umfeld präsentiert sich Mikrofinanz als interessanter Portfoliobaustein. Bei Mikrofinanz wird – primär über Kredite – in lokale Banken und Mikrofinanzinstitute in Entwicklungsländern investiert. Diese leihen die Gelder wiederum an Kleinst-, Klein-, und Mittelunternehmen (KKMU) aus.
Die Anlageklasse wurde zu Beginn insbesondere im Rahmen der Millenniumsziele zur Armutsbekämpfung von Entwicklungsbanken genutzt. Durch die starke Professionalisierung sowie den ausgezeichneten Leistungsausweis investieren heute jedoch immer mehr private Investoren wie Pensionskassen, Versicherungen und Banken in Mikrofinanz.
Überzeugt mit exzellentem Track Record und Krisenresistenz
Die Anlageklasse hat den Beweis erbracht, über mehrere Konjunkturzyklen sowie durch verschiedenen Krisen hindurch, positive Renditen erzielen zu können. Auch im aktuellen Umfeld präsentiert sich Mikrofinanz als attraktiv. Die Renditen sind stabil, historisch wurden rund 4 Prozent pro Jahr erzielt. Die Anlageklasse entwickelt sich zudem weitgehend unabhängig von Aktien, Obligationen und anderen Anlageklassen und bietet somit eine hervorragende Diversifikation im Portfoliokontext.
Die überwiegend kurz laufenden Kredite schützen ebenfalls vor Zinsänderungsrisiken. Ebenso wichtig we die finanziellen Aspekte sind jedoch die sozialen Elemente einer Mikrofinanzanlage. Dazu zählen neben der Armutsbekämpfung, die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie der Zugang zu sauberer Elektrizität.
Managerauswahl zentral
In Mikrofinanz wird am effizientesten über Fonds investiert. Die Schweiz nimmt dabei weltweit einen führenden Platz ein. Rund ein Drittel der in Mikrofinanzfonds investierten Gelder wird von Schweizer Firmen verwaltet.
Die Performance-Unterschiede können jedoch beträchtlich sein, weshalb die Auswahl des richtigen Fondsmanagers zentral ist. Professionelle Manager zeichnen sich aus durch starke vor-Ort Präsenz in den Anlageregionen, einen rigorosen Investment-Prozess, sowie ein umfassendes Risikomanagement.
* Patrick Scheurle, CEO von BlueOrchard
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