Samuel J. Palmisano konnte auftrumpfen. Viele Jahre lang berichtete der einstige IBM-Chef über steigende Geschäftserfolge. Quartal um Quartal ging es nach oben. Während seiner Zeit am Ruder beim IT-Giganten in den Jahren 2002 bis 2011 steigerte der Manager den Umsatz des Dow-Jones-Mitglieds um 31,7 Prozent auf 106,9 Milliarden Dollar. Der Gewinn vervierfachte sich in diesem Zeitraum auf 13,06 Dollar je Aktie. Starkes Wachstum generierte IBM dabei beispielsweise in Asien und in den Schwellenländern. Die Aktie spiegelte die Erfolge wider. In den letzten fünf Amtsjahren von Palmisano verdoppelte sich der IBM-Kurs. Der Dow Jones brachte im selben Zeitraum keinen Zuwachs.
Seit dem Abgang des Managers Ende 2011 und dem Amtsantritt seiner Nachfolgerin Virginia Rometty haben sich ein paar Dinge geändert. Zuerst einmal: Die Aktie läuft nicht mehr. Seit Anfang 2012 tritt IBM per Saldo auf der Stelle. Der Dow Jones hingegen brachte im selben Zeitraum ein Plus von 35 Prozent.
IBM – die operativen Kennzahlen zeigen nach unten
Auch operativ ist der jahrelange Aufschwung gestoppt. 2012 und 2013 lag der Umsatz unter dem 2011er-Niveau. Das Minus beträgt inzwischen 6,7 Prozent. Allerdings ging dabei die Vorsteuermarge von 22,2 auf 21,4 Prozent zurück, der Free Cashflow fiel um 17,6 Prozent auf 15,0 Milliarden Dollar. Auch der Zuwachs beim operativen Gewinn war mit 6,8 Prozent nur halb so hoch wie in den Jahren zuvor. Immerhin: Rometty konnte das Ergebnis je Aktie seit 2011 um 14,4 Prozent steigern.
Das ist derzeit aber passé. Im ersten Quartal verbuchte der Konzern aus Armonk im US-Bundesstaat New York nicht nur ein Umsatzminus von 4 Prozent, sondern auch einen Gewinnrückgang von 15 Prozent auf 2,54 Dollar je Aktie. Die vor ein paar Jahren noch von Palmisano ausgegebenen langfristigen Ziele rücken damit immer mehr aus der Reichweite. Immerhin sollte der Umsatz 2015 bei rund 125 Milliarden Dollar liegen und der operative Gewinn bei 20 Dollar je Aktie. 2013 waren es 16,28 Dollar.
Cloud, Big Data, Social Media – neue Geschäfte im Visier
Derzeit arbeitet Rometty aber an neuen Geschäftsfeldern. Die Managerin treibt dabei den Wandel aggressiv voran: Cloud Computing, Big Data, Social Media, Mobile und Security sind die Themen. Trotz des Gewinnrückgangs im ersten Quartal erwartet die IBM-Chefin im 2014 ein operatives Ergebnis je Aktie von 18,0 Dollar. Und in den nächsten Jahren soll das Unternehmen durch den forcierten Ausbau der neuen Bereiche wieder stärker wachsen.
Wie der Kursverlauf der letzten Monate und Quartale zeigt, sind Börsianer eher skeptisch. Aber trotz der Kursflaute bei IBM mit gestopptem Aufwärtstrend ist die Aktie derzeit für Anleger interessant. Denn im Bereich von 175/180 Dollar gibt es eine starke Unterstützung. Seit Oktober 2011 ist der Titel von dort schon mehrfach nach oben abgeprallt. Er konnte dann schnell um 5, 10 oder auch bis zu 20 Prozent zulegen.
Gutes Chance-Risiko-Profil
Im Gegenzug ist der Titel im selben Zeitraum kaum nennenswert unter die Unterstützung gefallen. Das Tief lag mit 172,80 Dollar nur knapp tiefer. Mit einem Call (ISIN: CH0123917079, Laufzeit endlos, Knock-out und Basispreis jeweils 163,27 Dollar, Bezugsverhältnis: 25:1) setzen Anleger auf den nächsten Rebound von der Unterstützung. Schafft IBM wieder den Kursaufschwung von derzeit 180 auf 195 Dollar, sind mit dem Zertifikat etwa 75 Prozent Gewinn drin. Durch die starke Unterstützung bietet IBM dabei ein gutes Chance-Risiko-Profil.