Donald Trump macht Kurse. Mit seinen Aussagen zu Strafzöllen vor einem Jahr und der Angst der Anleger vor einem globalen Handelskrieg drückte der US-Präsident nicht nur die Aktienmärkte im vergangenen Jahr in den Keller, sondern auch die Preise für viele Industriemetalle. Der Zusammenhang leuchtet ein: Schwächelt die globale Konjunktur beispielsweise wegen Handelshemmnissen infolge neuer Zölle, dann geht auch die Nachfrage nach Rohstoffen zurück und dann sollte deren Preis fallen.
Beispiel Kupfer. Analysten zufolge fiel die weltweite Kupfernachfrage im vergangenen Jahr von 23,8 Millionen Tonnen in 2017 auf geschätzt 23,6 Millionen Tonnen. In den Jahren zuvor war die Kupfernachfrage dagegen im Durchschnitt um etwa drei Prozent im Jahr gestiegen. Entsprechend ging es mit dem Preis für das Metall nach unten. So fiel die Notierung von Kupfer vom Fünfjahreshoch im letzten Mai von rund 7300 Dollar je Tonne innert einiger Wochen um fast 25 Prozent auf etwa 5700 Dollar.
Der Preis für Kuper ist seit Monaten im Aufschwung…
Kam der Preis für das Metall dann bis Anfang Januar per Saldo nicht mehr vom Fleck, so zieht es die Notierung nun seit drei Monaten wieder nach oben. Der Preis für den wichtigen Rohstoff für die Industrie kletterte dabei von seinem 18monats Tief inzwischen schon wieder um fast 20 Prozent nach oben und notiert nun bei 6500 Dollar je 1000 Kilogramm.
Steigende Rohstoffpreise – insbesondere bei Kupfer – machen Aktienanleger hellhörig. Denn das könnte auf eine höhere Kupfernachfrage und eine anziehende Konjunktur hindeuten. Tatsächlich rechnen Analysten in diesem Jahr mit einem Anstieg der Kupfernachfrage auf 24,4 Millionen Tonnen.
… die Konjunktur könnte wieder Fahrt aufnehmen
«Die weltweite konjunkturelle Erholung, die der Kupferpreis signalisiert, sollte sich spätestens im zweiten Halbjahr auch in den Frühindikatoren niederschlagen», vermutet so auch Manfred Schlumberger, Chef des Portfoliomanagements beim Vermögensverwalter StarCapital.
Damit könnte es auch jetzt wieder, wie so oft schon an den Börsen anders kommen, als befürchtet: Die von vielen erwartete Rezession könnte ausfallen. «Schwere Aktienmarkteinbrüche sagen ungefähr doppelt so viele Rezessionen vorher wie dann tatsächlich kommen», weiss Börsenexperte Schlumberger.
Chinas Kupferappetit nimmt deutlich zu
Zurück zum Kupfer. «Die weltweite Nachfrage nach Kupfer fällt rund zur Hälfte in China an. Die steigende Kupfernotiz erlaubt also eine Aussage über die Erwartungen an die chinesische Wirtschaft», sagt Schlumberger.
Immerhin sind die Kupferreserven in China im vergangenen Jahr deutlich zurück gegangen und die Rohstoffexperten von JPMorgan vermuten deshalb, dass die Nachfrage Chinas nach Kupfer um etwa fünf bis sechs Prozent gestiegen ist und damit um zwei bis drei Prozent höher war als bisher vermutet.
Riesige Infrastrukturprojekte…
Ein gewaltiger Kupferappetit der Chinesen liesse sich von den Bemühungen der chinesischen Regierung herleiten, die entschlossen ist, eine wirtschaftliche Abschwächung im Reich der Mitte zu verhindern. Deshalb investiert Peking stark in Infrastruktur und grosse Projekte wie die neue Seidenstrasse. Damit will China sein interkontinentales Handles- und Infrastrukturnetz zu mehr als 70 Ländern auf den drei Kontinenten Asien, Afrika und Europa ausbauen.
Die Branchenorganisation International Copper Association rechnet so auch damit, dass die globale Kupfernachfrage wegen des Seidenstrassenprojekts bis 2027 um 22 Prozent steigen wird. Kupfer wird nicht nur für Eisenbahnen benötigt, sondern unter anderem auch für Stromleitungen, Generatoren oder Klimaanlagen und Heizungen.
…treiben die Kupfernachfrage nach oben
Der Rohstoffkonzern und grösste Betreiber von Kupferminen weltweit – BHP – hält wegen dieses gigantischen Infrastrukturprojekts einen jährlichen Anstieg der Kupfernachfrage um sieben Prozent oder 1,6 Millionen Tonnen für möglich.
Kupfer als Investment könnte sich damit lohnen. So rechnet beispielsweise das Beratungshaus Fitch bis 2027 mit einem Anstieg der jährlichen globalen Kupfernachfrage auf 29,8 Millionen Tonnen. Wer von steigenden Kupferpreisen profitieren will, setzt auf ein Zertifikat auf den Rohstoff (ISIN: CH0283809975, Laufzeit endlos, Basis und Knock-out 2366, Hebel 4,9).
Chinas Aktien zählen zu den Profiteuren…
Aber auch Aktien sind vielversprechend. Denn die Kursverluste an vielen internationalen Aktienmärkten im vergangenen Jahr könnten übertrieben sein. «Die Positionierung der meisten Kapitalanleger scheint nach dem Dezembereinbruch immer noch sehr defensiv. Dies lässt uns trotz möglicher kurzfristiger Kurskorrekturen und vieler noch ungelöster Probleme wie etwa den Handelskonflikt, dem Brexit oder beispielsweise Italien zuversichtlich auf die Aktienmärkte in 2019 blicken», zeigt sich Portfoliomanager Schlumberger überzeugt.
Gut laufen dürften dann Chinas Aktien. Die Börse in Shanghai hat sich vom Kursrückschlag im vergangenen Jahr um ein Drittel inzwischen fast schon wieder komplett erholt. Immerhin sieht es jetzt auch so aus, also ob USA und China im Handelsstreit kurz vor einer friedlichen Lösung stehen würden. Ist diese Unsicherheit einmal aus dem Weg geräumt, dürfte die Zuversicht der Unternehmen wachsen und das wäre gut für die Konjunktur.
… die Höhergewichtung chinesische Titel im MSCI verspricht hohe Mittelzuflüsse
China ist zusätzlich auch deswegen interessant, weil der Indexanbieter MSCI die Gewichtung chinesischer Festlandaktien im Schwellenländerindex deutlich erhöhen will. «Die Gewichtung soll von 0,7 auf 3,3 Prozent steigen und das sollte auf Basis von MSCI-Schätzungen Mittelzuflüsse von 80 Milliarden Dollar in chinesische Aktien bringen», berichtet Schlumberger.
In diesem Fall ist ein Indexzertifikat auf chinesische Blue Chips, konkret den FTSE China 50 Index – aussichtsreich (ISIN: IE00B02KXK85, Währung US-Dollar). Von einer möglichen und überraschenden Konjunkturbeschleunigung könnten aber insbesondere auch Aktien aus dem Euro-Raum profitieren. Diese wurden in den letzten Monaten arg verprügelt und notieren trotz der jüngsten Erholung immer noch deutlich unter den Hochs aus 2018.
DAX und Euro Stoxx50 – da sind schnelle Kursgewinne drin
So notiert der Euro Stoxx50 derzeit noch 10 Prozent unter den Rekorden vom Januar vor einem Jahr und der deutsche Leitindex DAX liefert ein Minus von fast 15 Prozent. Da der DAX die wichtige psychologische Marke von 12000 Punkten erreicht hat, setzen Anleger auf einen zeitnahen Sprung über diese Hürde und schnelle Gewinne.
Ein Call auf den DAX mit 9er-Hebel (ISIN: CH0457090360, Laufzeit endlos, Basis und Knock-out jeweils 10770,1) bietet reichlich Kurschancen. Charttechnische Phantasie gibt es auch im Euro Stoxx50. Der Index der 50 grössten Blue Chips aus dem Euro-Gebiet notiert im Bereich des starken Widerstands bei 3450 Punkten. Fällt die Hürde, sind auch dort schnell Kursgewinne drin (ISIN: CH0345424151, Laufzeit endlos, Basis und Knock-out jeweils 2901,78 Punkte, 6er-Hebel). Kommt es zeitnah zur Lösung im Handelskonflikt zwischen USA und China könnte dann sogar die Hürde von 3500 Punkten schnell genommen werden.