Das US-Präsidialamt verteidigt die Nominierung von zwei Vertrauten von Präsident Donald Trump für Führungspositionen in der Notenbank Federal Reserve (Fed). «Der Präsident steht jetzt hinter diesen beiden Herren», sagte Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow am Sonntag in einer CNN-Sendung. «Wir haben zwei offene Positionen. Der Präsident hat jedes Recht der Welt, Leute zu ernennen, die seine Wirtschaftsphilosophie teilen.»
Trump will den Geschäftsmann und Wahlkampf-Spendensammler Herman Cain für einen vakanten Fed-Direktorenposten nominieren. 2012 hatte der Republikaner Cain nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung seine Bewerbung um das US-Präsidentenamt zurückgezogen. Er hat die Beschuldigungen stets zurückgewiesen. Für die zweite freie Stelle in dem siebenköpfigen Fed-Führungsgremium will Trumps seinen langjährigen Wegbegleiter Stephen Moore benennen.
Massive Kritik an Fed-Chef Powell
Die Nominierungen sind auch deshalb brisant, weil sich Trump mit massiver Kritik an der Zinspolitik auf die Notenbank eingeschossen hat. Wegen deren strafferer Geldpolitik hatte er die Währungshüter für «verrückt» erklärt. Trump selbst hatte Fed-Chef Jerome Powell auf den Posten gehievt.
Moore hat Powell vorgeworfen, die Wirtschaft zu «ruinieren» und ihm den Rücktritt nahegelegt. In einem Interview plädierte Moore jüngst für umgehende Zinssenkungen. Damit stellte er sich gegen die Führungsriege der Fed. Diese hat mit Blick auf die unsicheren Konjunkturaussichten lediglich eine längere Zinspause signalisiert.
(reuters/gku/bsh)