Die Aktien der Bank Vontobel verzeichnen am Donnerstagmorgen gegen den Markttrend deutlich Kursavancen. Der Markt reagiert damit auf die über den Erwartungen ausgefallene Gewinnsteigerung im Geschäftsjahr 2015. Die Aktionäre kommen in den Genuss einer deutlich höheren Dividende. Positiv von den Analysten aufgenommen wird der Ausblick des Managements, das sich trotz der widrigen Marktverhältnisse zuversichtlich für das Gesamtjahr zeigt.

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Bis gegen 10.10 Uhr gewinnen die Vontobel-Valoren 5,5 Prozent auf 40,00 Franken. Der Gesamtmarkt (SPI) steht gleichzeitig 3,5 Prozent tiefer. Damit heben sich Vontobel von den anderen Bankenwerten ab, die nach einer Erholung vom Vortag nun wieder masiv in die Negativzone gerutscht sind.

Überzeugendes Resultat

Angesichts der nicht übermässig vorteilhaften Kapitalmärkte im zweiten Halbjahr 2015 habe Vontobel ein überzeugendes Resultat vorgelegt, schreiben die Experten der Zürcher Kantonalbank in einer Ersteinschätzung. Der zu erwartende Rückgang vom ersten auf das zweite Semester sei nicht so stark ausgefallen wie von uns befürchtet. Insofern sei ihre Prognose für das operative Ergebnis klar, der von Vontobel selbst erhobene Konsens aber nur marginal übertroffen worden, so die ZKB weiter

Ordentlich sind die Resultate im Urteil der UBS ausgefallen. Die Bank habe ihre Gewinnerwartungen für das zweite Halbjahr dank besser als erwartet ausgefallener Resultate im Corporate Center übertroffen. Dagegen seien die Resultates des Wealth Managements, des Investment Bankings und des Asset Managements im Rahmen ihrer Prognosen gelegen, schreiben die UBS-Experten weiter.

Erwartungen übertroffen

Vontobel habe bezüglich Reingewinn und Dividende die Erwartungen klar geschlagen, halten die Analysten von Kepler Cheuvreux fest. Dagegen sei der Nettoneugeldzufluss, der «gesunde» 6,5 Prozent zugelegt habe, geringfügig unter ihren Prognosen ausgefallen. Die verwalteten Vermögen, die unter anderem auch dank Akquisitionen um 10 Prozent wuchsen, seien ebenfalls leicht unter den Erwartungen ausgefallen, so Kepler weiter.

Nachdem das Management anlässlich der Drittquartalszahlen sanftere Töne bezüglich der Perspektiven angeschlagen habe, sei der Ausblick nun deutlich überzeugender ausgefallen, ergänzt die Credit Suisse. Zudem habe die Bank angesichts der schwierigen Marktkonditionen einen soliden Start in den Januar 2016 an den Tag gelegt.

Das Institut habe einmal mehr bewiesen, dass die unaufgeregte Art des Managements sich in schwierigerem Marktumfeld auszahlt, auch wenn damit die zuweilen vom Markt geforderten Quantensprünge nicht möglich seien, ziehen die ZKB-Analysten Fazit. Diese sehen für die Jahre ab 2016 Revisionsbedarf nach oben für ihre Gewinn- und Dividendenschätzungen.

(awp/ise)