Schwankungen bei Wechselkursen und Vermögenswerten wie Anleihen haben die chinesischen Währungsreserven im Juli schmelzen lassen. Sie sanken um 15,54 Milliarden Dollar auf 3,1 Billionen Dollar (knapp 2,8 Billionen Euro), wie die Zentralbank am Mittwoch in Peking mitteilte. Trotz des zweiten Rückgangs in diesem Jahr besitzt die Volksrepublik die mit Abstand grössten Währungsreserven der Welt. Diese werden vor allem von den enormen Exportüberschüssen gespeist.
Aus deren Zusammensetzung macht die Zentralbank ein Geheimnis. 2014 machten in Dollar gehaltene Vermögenswerten mit 58 Prozent den Löwenanteil aus, wobei es 1995 noch 79 Prozent waren. Zahlen nach 2014 wurden bislang nicht veröffentlicht. Klar ist nur, dass China mehr in Gold investiert hat. Dessen Bestand stieg von Januar bis Juli um 4,5 Prozent auf 62,26 Millionen Feinunzen. Deren Wert betrug zuletzt fast 89 Milliarden Dollar. China werde die Diversifizierung seiner Reserven stetig und vorsichtig fortsetzen, kündigte die Devisenaufsicht vor wenigen Tagen an.
Die grossen Vorräte können als Puffern in wirtschaftlich turbulenten Zeiten dienen. Trotz des Handelsstreits mit den USA und eines geringeren Wirtschaftswachstums ist es China gelungen, die Kapitalabflüsse im vergangenen Jahr in Schach zu halten - auch weil Ausländer mehr Geld in chinesische Aktien und Anleihen gesteckt haben.
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(reuters/gku)