Die Produktion und der Verbrauch von Kohle dürften sich in den kommenden 20 Jahren nur wenig verändern. Das ergibt sich aus einer Auswertung diverser Energieprognosen. Die Voraussagen stammen von mehreren multinationalen Organisationen und Energieunternehmen, darunter die Internationale Energieagentur (IEA) und der Konzern BP.
Demnach steigt der weltweite Energieverbrauch bis 2040 um rund ein Drittel. Erneuerbare Energien decken einen wesentlichen Anteil des Zuwachses ab, reichen aber nicht aus, um den steigenden Energiebedarf vor allem in den asiatischen Schwellenländern zu decken.
Zwar wird der Anteil der Kohle an der globalen Energieerzeugung nach den meisten Prognosen von 27 Prozent auf rund 20 Prozent zurückgehen. Doch am Ende verbraucht die Menschheit in absoluten Zahlen ähnlich viele Kohle-Tonnen wie heute.
Afrika holt auf
Konkret: Im vergangenen Jahr erhöhte sich der weltweite Kohleverbrauch um 1,4 Prozent auf 3,77 Milliarden Tonnen Öl-Äquivalent (tOE). Und 2040 wird der Verbrauch nach den Prognosen noch mehr als 3,5 Milliarden tOE betragen.
Ein Beispiel für die Entwicklung bieten die afrikanischen Länder. Südlich der Sahara stehen – ausserhalb von Südafrika – derzeit nur 12 funktionierende Kohle-Kraftwerke, die meisten davon sind klein. Wie der «Economist» recherchiert hat, errichten und projektieren die afrikanischen Regierungen derzeit Dutzende neuer Kohle-Kraftwerke, so Botswana, Mosambik, Kenia, Tansania und Nigeria. Hinter vielen Projekten stehen dabei chinesische Gelder.
(sda | rap)