Eine weitere Verschärfung der Spannungen zwischen den beiden Supermächten China und USA könnte die Weltwirtschaft im nächsten Jahr in eine Rezession treiben, insbesondere wenn andere Länder in den Konflikt hineingezogen werden.

Vor diesem Hintergrund sind die Renditen von Staatsanleihen abgesackt. Trotz der bereits niedrigen Stände könnte die Verschlechterung des Konjunkturumfelds eine weitere Senkung der Leitzinsen erforderlich machen. Dies gilt insbesondere für die USA, da die Fed im Vergleich zu anderen Zentralbanken mehr Spielraum hat, die kurzfristigen Zinsen zu senken.

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Attraktive Renditen von Anleihen

Mit Blick auf andere Investmentmärkte scheinen auch ausgewählte Hartwährungs-Anleihen in Schwellenmärkten ein gewisses Wertpotenzial zu bieten. Während die Investition in solche Vermögenswerte nicht ohne Risiken ist, bieten viele Anleihen einen attraktiven Renditeaufschlag im Vergleich zu US-Schatzpapieren. 

Die europäischen nachrangigen Anleihen von Finanzinstituten sehen ebenfalls günstig aus. Die Banken stärken weiterhin ihre Bilanzen, wodurch diese Schuldtitel im Vergleich zu vorrangigeren Bankschulden unterbewertet sind. Auch im Vergleich zu Unternehmensanleihen aus dem ausserfinanziellen Bereich sehen sie günstig aus, da sich die Bilanzsituation von nichtfinanziellen Unternehmen im Gegensatz zu denen von Banken zunehmend anspannt.

Ein steiler Rückgang der Aktien im letzten Herbst führte dazu, dass die Fed die Straffung der Geldpolitik stoppte. Das Wiedererstarken des US-Aktienmarktes auf neue Höchstmarken ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der Markt von den Erwartungen unterstützt wird, dass diese Zinssenkungen umgesetzt werden.

Gute Preise für Verkäufe nutzen

Die gegenwärtige Erholung der Aktienpreise ist kein Grund zu glauben, dass die Fed erneut restriktiv werden wird, was das Risiko eines grösseren Abverkaufs birgt. Obwohl wir in Bezug auf Aktien weitgehend neutral sind, beabsichtigen wir in Anbetracht unserer Sorge über die wirtschaftlichen Aussichten und das Ausmass der bisherigen Kurserholung in diesem Jahr, die gute Marktlage für Verkäufe zu nutzen. 

Die Sorge, dass sich der Handelskrieg zwischen den USA und China verschärfen und sich möglicherweise auf andere Nationen ausweiten könnte, veranlasst uns zur Vorsicht in Bezug auf mehrere asiatische Volkswirtschaften und deren Währungen. Dies gilt insbesondere für Niedrigzinswährungen wie den südkoreanischen Won sowie den Taiwan- und den Singapur-Dollar.

 

*Peter Fitzgerald ist Chief Investment Officer und Leiter des globalen Multi-Asset und Makro Investment Teams von Aviva.