Die 2021 und während des Ukraine-Kriegs gestiegenen Strompreise werden nach Ansicht von Alpiq-Konzernchefin Antje Kanngiesser mindestens bis 2030 hoch bleiben. «Das ist langfristig», sagte sie im Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Temps» (Montagausgabe).
«Ich sehe nicht, wie sie sinken können, denn die Investitionen in den Energiewandel werden sich in den Preisen widerspiegeln», sagte die Chefin des Stromversorgers mit Sitz in Lausanne VD weiter.
Hohe Kosten der Energiewende
Die Marktpreise stiegen im letzten Jahr stark an, was vor allem auf höhere Brennstoff- und CO2-Preise sowie auf Kraftwerksausfälle und -abschaltungen zurückzuführen war. Ende 2021 erreichten die Strompreise auf den Grosshandelsmärkten die höchsten Werte seit 13 Jahren. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine verstärkte den Preisanstieg.
Die Hälfte der Energieversorgungsunternehmen wird laut einer aktuellen Umfrage des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) ihre Tarife im nächsten Jahr um mindestens 20 Prozent erhöhen. Ein Fünfzimmerhaushalt wird demnach 180 Franken mehr für Storm bezahlen müssen.
Massive Mehrkosten auch fürs Gewerbe
Für Gewerbebetriebe wie etwa eine grosse Bäckerei oder ein Restaurant mit einem Jahresverbrauch von 150'000 Kilowattstunden ist mit Mehrkosten von rund 6000 Franken zu rechnen.
(sda/gku)