Die Wirtschaftsentwicklung in den USA befindet sich nach Worten von Notenbankchef Jerome Powell auf einem guten Weg. Die Erholung schreite schneller voran als allgemein erwartet, sagte Powell laut vorab veröffentlichten Auszügen einer Anhörung, die für Dienstag vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses geplant ist. Die Haushaltsausgaben hätten zugelegt und der Wohnungssektor habe sogar mehr als zu alter Stärke zurückgefunden.
Die Branchen, die am meisten unter dem Coronavirus gelitten hätten, blieben allerdings schwach, fügte Powell hinzu. Der Arbeitsmarkt habe das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht. Da die Konjunkturerholung bei weitem noch nicht abgeschlossen sei, werde die Federal Reserve der Wirtschaft weiterhin die benötigte Unterstützung verleihen, solange dies nötig sei.
Powell bekräftigte, dass die Zentralbank alle verfügbaren Instrumente zur Unterstützung der Konjunktur einsetzen werde. Sie werde sicherstellen, dass die Erholung von dieser schwierigen Phase so robust wie möglich ausfalle.
Keine Zinserhöhung trotz erwartetem Boom
Die Währungshüter um Fed-Chef Powell hatten vergangene Woche den Leitzins in der Spanne von null bis 0,25 Prozent belassen. Zugleich gingen sie im Mittel davon aus, dass er auch bis Ende 2023 nicht erhöht wird. Dabei rechnen sie für 2021 mit dem kräftigsten Aufschwung seit den 70er Jahren, wenn das Hilfsprogramm von US-Präsident Joe Biden den Konsum ankurbelt und sich die Wirtschaft im Zuge der Impfkampagne aus dem Klammergriff der Pandemie löst.
Insbesondere der arg gebeutelte Arbeitsmarkt bereitet der Fed aber weiter Sorge: Rund zehn Millionen Amerikaner müssten wieder in Lohn und Brot gebracht werden.
(reuters/gku)