Nachdem die Europäische Zentralbank diese Woche erneut ihre Geldpolitik gelockert hat, wachsen Befürchtungen, die Schweizerische Nationalbank könnte ihren Negativzins ebenfalls erhöhen. Damit soll die Aufwertung des Frankens verhindert werden.
Doch gegen das Instrument bildet sich eine immer breitere Front, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. Als «schädlich für die Schweizer Volkswirtschaft» bezeichnet etwa die Bankiervereinigung die Negativzinsen.
Bank Pictet fordert gar Zinserhöhung
Ökonomen der Credit Suisse bezweifeln grundsätzlich, dass sie in der Lage sind, den Franken zu schwächen. Noch weiter geht die Bank Pictet. Sie fordert eine Zinserhöhung, weil der Franken gegenüber dem Euro unterbewertet sei.
Tatsächlich untermauern neue Zahlen der Nationalbank, dass sich das Problem des angeblich zu starken Frankens entschärft hat. Weil die Inflationsrate in der Eurozone in den letzten Jahren jeweils höher war als in der Schweiz, sind die Kosten von europäischen Unternehmen deutlich schneller angestiegen als jene von Schweizer Firmen.
Der Franken wird stärker, eine Zinserhöhung scheint auf Jahre hinaus undenkbar. Der Schweiz drohen japanische Zustände. Doch was heisst das? Mehr dazu lesen Sie hier.
(gku)