Deutschland kann sich einer Vielzahl von international höchst erfolgreichen Unternehmen rühmen. Bis vor kurzem war Europas grösste Volkswirtschaft gleichzeitig auch die wichtigste Exportnation weltweit - jetzt darf China sich mit diesem Titel schmücken.
Und auch als Industriestandort ist Deutschland nicht führend - dies zumindest geht aus einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor. In der Analyse rangiert nämlich die Schweiz auf dem ersten Platz. Deutschland kommt erst auf Platz vier hinter den USA und den Niederlanden.
Die Studie bewertet insgesamt 45 Industrie- und Schwellenländer anhand von 61 Kriterien, beispielsweise die Steuerbedingungen, die Arbeits- und Stromkosten oder die Effizienz der Regierung. Die Schweiz brilliert vor allem in den Kategorien «Wissen» und «Staat». Der Bericht gibt das Bild im Jahre 2019 wider, also vor Beginn der Corona-Krise.
«Deutschland ist zurückgefallen»
«Seit 2013 (..) wurden die bisherigen Schwächen des Standorts Deutschland noch ausgeprägter», schreiben die Autoren. «Deutliche Wettbewerbsnachteile gibt es besonders bei den Kosten. Das betrifft Arbeits- und Energiekosten sowie die Steuerbelastung. Auch mit Blick auf die digitale Infrastruktur und die bürokratischen Lasten haben Unternehmen in Deutschland deutliche Wettbewerbsnachteile.»
«Deutschland ist hier weiter zurückgefallen - weil sich andere Länder verbessert haben, während hierzulande weniger Fortschritt verzeichnet werden konnte.»
Was aus deutscher Sicht tröstlich ist: Der neue Exportweltmeister China kommt in der Studie nur auf Rang 22. Als erstes Schwellenland ist Malaysia auf Platz 15 klassiert.
(mbü)