Die meisten Museumsstücke sind schön – oder zumindest alt. Eine Ausstellung bei der Welthandelsorganisation WTO im Jahr 2015 zeigte jedoch nur 60 Pappkartons mit Dokumenten. Es ging darum, dem Publikum ein Gefühl zu verschaffen für zwei der langwierigsten und aufwändigsten Rechtsfälle der Behörde. Beide drehten sich um Subventionen für Flugzeughersteller.

Jetzt endet die Phase des Papierkriegs. Das heisst: Jetzt werden die Zollschranken hochgezogen. Am 2. Oktober 2019 veröffentlichte die WTO ihren Schiedsgerichts-Entscheid, der es der Regierung von Donald Trump erlaubt, Zölle im Umfang von 7,5 Milliarden Dollar auf EU-Waren einzuführen. Damit soll der Schaden abgegolten werden, der dem US-Flugzeughersteller Boeing entstanden ist, weil Brüssel den Konkurrenten Airbus subventioniert hatte. Es ist die grösste Vergeltung, die je von der WTO bewilligt wurde. Hohe Beamte beim Handelsbeauftragten der USA nannten das Verdikt «historisch».

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