Während das Schweizer Bruttoinlandprodukt (BIP) 2015 das Wachstum verlangsamt hat, ist das Bruttonationalprodukt (BNE) auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Das BNE, das ausschliesslich Einkommen von inländischen Personen und Unternehmen erfasst, legte um 1,6 Prozent zu.

2014 hatte das BNE noch stagniert. Den Grund für die Entwicklung 2015 führt das Bundesamt für Statistik (BFS) in einer Mitteilung vom Donnerstag darauf zurück, dass die Einnahmen aus ausländischen Direktinvestitionen stark zurückgingen.

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BNE aus Saldo

Das Bruttonationaleinkommen ergibt sich, wenn man vom Bruttoinlandprodukt, das alle im Inland erzielten Einkommen erfasst, die ans Ausland gezahlten Arbeits- und Kapitaleinkommen abzieht und die aus dem Ausland gezahlten Einkommen hinzurechnet.

Vor allem weil die Schweiz hohe Vermögenseinkommen aus dem Ausland generiert, fällt das BNE jeweils höher aus als das BIP. Der Saldo aus den vom Ausland erhaltenen und den ans Ausland bezahlten Faktoreinkommen war 2014 jedoch kleiner ausgefallen als in den Vorjahren. 2015 stieg der Saldo nun wieder um 8,8 Milliarden Franken auf 14,8 Milliarden Franken und somit auf Vorjahresniveau an.

Weniger Abflüsse

Im konjunkturell starken Jahr 2014 hatten Direktinvestitionen in der Schweiz, beispielsweise durch Tochterunternehmen oder Beteiligungen ausländischer Unternehmen, noch hohe Erträge generiert. In der Folge stieg das Vermögenseinkommen, das von der Schweiz ins Ausland floss, um 46 Prozent auf 112 Milliarden Franken an. 2015 flossen nun mit 86 Milliarden Franken 23 Prozent weniger Gelder aus Vermögenserträgen ins Ausland.

Umgekehrt sanken die Vermögenseinkommen, die Schweizer im Ausland erzielten, mit 12 Prozent auf 122 Milliarden Franken schwächer.

Deutliche Differenz bei Löhnen

Demgegenüber sind aber die Löhne, die aus der Schweiz an Grenzgänger gezahlt werden, mit 23 Milliarden Franken weiterhin deutlich höher als die Löhne in Höhe von 2,5 Milliarden Franken, die vom Ausland an Schweizer Einwohner gezahlt werden.

(sda/jfr/ama)