Der Handelsstreit zwischen den USA und China eskaliert weiter. China kündigte am Freitag Gegenmassnahmen zu den jüngsten Zollplänen der USA an. Die Regierung in Peking will auf amerikanische Waren im Wert von etwa 75 Milliarden Dollar neue Abgaben zwischen fünf und zehn Prozent erheben, wie das Handelsministerium bekanntgab.
Sie sollen ab dem 1. September beziehungsweise 15. Dezember gelten. Betroffen sind gut 5000 US-Produkte wie Autos, Autoteile, Agrarprodukte, kleine Flugzeuge und Öl.
Auf Sojabohnen und Rolöl aus den USA wird ab nächstem Monat ein zusätzlicher Zoll von 5 Prozent erhoben. Sonderzölle von 25 Prozent auf Autoimporte sollen Mitte Dezember starten – für gewisse Autos sogar kommen sogar weitere 10 Prozent hinzu. Insgesamt fällt dann ein 50-prozentiger Zollsatz auf amerikanische Autos an.
Tesla, Mercedes und BMW betroffen
Am stärksten betroffen davon wären Tesla sowie Mercedes und BMW. Sechs der zehn am meisten aus den USA nach China exportierten Autos stammen von den beiden deutschen Autobauern.
Die Ankündigung schreckte die Börsen auf. Der deutsche Dax-Index und der EuroStoxx50 rutschten beide ins Minus und verloren jeweils rund 0,4 Prozent. Auch an der Wall Street dürfte es nach unten gehen. Der Schweizer SMI notiert hingegen noch ganz leicht im Plus.
Die Ankündigung bereitet den Märkten grosse Sorgen, denn der Handelskrieg belastet seit Monaten die Weltwirtschaft und schürt die Furcht vor einer Rezession.
Ein monatelanger Schlagabtausch
Die beiden grössten Wirtschaftsmächte der Welt überziehen sich seit Monaten mit gegenseitigen Importzöllen. Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump, der China unfaire Handelspraktiken vorwirft, Anfang August den Konflikt trotz neuer Gespräche verschärft und angekündigt, auf Importe aus China im Volumen von 300 Milliarden Dollar Sonderzölle zu erheben.
Die Einführung der neuen Abgaben verschob er allerdings. Sie sollten eigentlich ab September greifen. China behielt sich Gegenmassnahmen vor.
(reuters/bloomberg/mbü/mlo)