Zur Stabilisierung der globalen Konjunktur plädiert Chinas Präsident Xi Jinping für eine stärkere internationale Zusammenarbeit. Es gehe in Zeiten der Pandemie darum, dass die globale Wirtschaft nicht wieder einen Durchhänger erleide, sagte Xi am Montag bei der Online-Konferenz «Davos Agenda» des Weltwirtschaftsforums (WEF).
Zugleich warnte er, falls Industrieländer geldpolitisch auf die Bremse treten oder gar eine Wende vollziehen sollten, komme es zu negativen Folgen für die weltweite Wirtschafts- und Finanzstabilität:
«Und Entwicklungsländer würden die Hauptlast tragen.» Einige dieser Staaten seien in Zeiten der Pandemie bereits in Armut und Instabilität zurückgefallen. Auch viele Industrieländer durchlebten «schwere Zeiten«, sagte Xi. «Lassen sie uns voller Vertrauen die Hände reichen für eine gemeinsame Zukunft.» Es gehe insbesondere im Kampf gegen das Corona-Virus darum, die Kräfte zu bündeln, um der Pandemie ein Ende zu bereiten.
Chinas Wirtschaft hat sich 2021 trotz Immobilienkrise deutlich von der Corona-Flaute im Jahr zuvor erholt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs um 8,1 Prozent, wie das Statistikamt am Montag in Peking mitteilte. Die nach den USA zweitgrösste Wirtschaftsmacht übertraf damit das 2020 erreichte Wachstum von 2,2 Prozent deutlich. Experten gehen allerdings davon aus, dass das hohe Tempo nicht zu halten ist. So wuchs die Wirtschaft Ende 2021 nur noch um 4,0 Prozent. Die Notenbank PBoC stemmte sich nun mit einer unerwarteten Zinssenkung gegen die Konjunkturabkühlung.
Die Weltbank warnte jüngst vor einer deutlichen Abkühlung der globalen Konjunktur und sieht vor allem ärmere Länder unter Druck. In diesem Jahr dürfte die Weltwirtschaft noch um 4,1 Prozent wachsen, 2023 dann um 3,2 Prozent. Im vergangenen Jahr dürfte es noch zu einem Plus von 5,5 Prozent gereicht haben - als Erholung von der ersten Phase der Corona-Krise.
(reuters/mbü/tim)