In der von der Corona-Pandemie ausgelösten tiefen Rezession in den USA hält die Notenbank Fed den Zins nahe null und die Tür für neue Krisenhilfen weiter offen.
Die Zentralbank verpflichte sich, die gesamte Bandbreite ihrer Instrumente zu nutzen, bekräftigten die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch. Die Viruskrise laste schwer auf der Wirtschaft. Angesichts der Zunahme von Corona-Neuinfektionen in den USA hat die Fed erst jüngst eine Reihe ihrer Kreditprogramme erweitert und bis zum Jahresende verlängert. Diese Krisenhilfe und der nun weiterhin in der Spanne zwischen null und 0,25 Prozent gehaltene Leitzins sollen dafür sorgen, dass die Wirtschaft schnell wieder auf die Beine kommt.
«Die Fed fährt weiter auf Sicht. Die Erwartung auf eine rasche durchgreifende Erholung der US-Ökonomie hat sich mit den sehr hohen Covid-19-Infektionszahlen zerschlagen», sagte Ökonom Friedrich Heinemann vom Mannheimer Forschungsinstitut ZEW. Mit Recht mache sich die US-Notenbank keine Hoffnung, dass der schwache Dollar dem Land in dieser Phase nennenswert helfen könne.
Die USA dürften im Frühjahr einem nie dagewesenen Konjunktur-Einbruch erlitten haben. Experten erwarten für die am Donnerstag anstehenden Daten zum Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal ein aufs Jahr hochgerechnetes Minus von sage und schreibe 34,1 Prozent.
«Die heutige Sitzung stützt unsere Erwartung, dass die Fed wichtige Stellschrauben in den kommenden Monaten nachziehen wird, um die Erholung der Wirtschaft zu unterstützen», meint Ökonom Bastian Hepperle vom Bankhaus Lampe.
Die Nothilfe-Kreditprogramme dürften wohl auch auf das Jahr 2021 und einen grösseren Teilnehmerkreis ausgeweitet werden: «Das Tempo der Anleihekäufe kann zudem noch gesteigert und stärker auf lange Laufzeiten ausgerichtet werden.» Am Mittwoch beliess die Fed es bei dem bisherigen monatlichen Ankaufvolumen von Staatsanleihen in Höhe von 80 Milliarden Dollar sowie von Hypothekenpapieren im Umfang von 40 Milliarden Dollar.
(reuters/dhü)