Wer aus Europa kommt und in China übers Land fährt, wird immer wieder verblüfft: Plötzlich wachsen gewaltige Häuserberge aus den Ackerfeldern und türmen sich zu einem Manhattan voller Spitzdächlein im Pagoden-Stil. All diese Blöcke wurden offensichtlich gleichzeitig errichtet. Leer wirken die Strassen in den Häuserschluchten. Und wenn es dunkelt, merkt man, dass in vielen Türmen kein einziges Licht brennt.
So ist das Land von Evergrande. Die halböden Neo-, Trabanten- und Zwischenstädte des chinesischen Reichs bezeugen einen Häuserboom, der China seit drei Jahrzehnten prägt und nebenbei die ganze Weltwirtschaft belebt. Etwa ab dem Jahr 2005 warnten erste Experten davor, dass hier eine gewaltige Blase aufgepumpt wird. Nach und nach las man von Geisterstädten und gewaltigen Leerständen.