Allein im Gesundheitswesen beziffern Experten die Ausgaben auf rund 1,7 Milliarden Franken, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Dazu zählen die Kosten etwa für die laufenden Corona-Tests, Spitalaufenthalte und allfällige spätere Impfungen. Die Krankenkassen gehen davon aus, dass das Coronavirus über die Jahre zu einer Prämienerhöhung führen wird.

Bis heute sind in der Schweiz rund 200 Menschen vom Coronavirus befallen. Insgesamt wurden 3500 Schweizerinnen getestet, das verursachte bereits Kosten von 630 000 Franken. Experten gehen davon aus, dass bis zum Ende der Epidemie bis zu 70 Prozent der Bevölkerung vom Virus befallen werden könnten.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Geht man davon aus, dass die meisten Erkrankten getestet werden, ergäbe das Kosten von einer Milliarde Franken. Das entspricht drei Prämienprozenten. Allerdings empfiehlt der Bund mittlerweile, Tests nur noch bei Menschen mit ausgeprägten Corona-Symptomen einen Test durchzuführen.

Kostenszenarien zur Schweinegrippe

Das Virus wird abgesehen von den Tests weitere Gesundheitskosten in Millionenhöhe verursachen: Der Krankenkassenverband traut sich derzeit keine Schätzung zu. Der Verband verweist aber auf eine Studie des BAG aus dem Jahr 2009 zur Schweinegrippe. Die beiden Krankheiten weisen grosse Unterschiede auf, für ein grobes Kostenszenario ist ein Vergleich aber möglich: Die Studienautorinnen gehen davon aus, dass knapp 2 Millionen vom Virus befallen werden und 2,5 Prozent aller Erkrankten je drei Tage ins Spital müssen, teils sogar auf die Intensivstation. Das verursacht insgesamt Kosten von rund 380 Millionen Franken.

Sobald ein Impfstoff auf den Markt kommt, fallen weitere Kosten an. Die Studie ging bei der Schweinegrippe davon aus, dass bei einer Durchimpfung der Bevölkerung 13 Millionen Impfdosen zu 49 Franken notwendig wären. Das verursacht Gesundheitskosten von 316 Millionen Franken. Insgesamt müssten die Krankenkassen 683 Millionen Franken zahlen. Das allein entspricht zwei Prämienprozenten. 

«Alarmstufe dunkelrot»


Daneben haben die wegen der epidemieartigen Ausbreitung des Erregers getroffenen Behördenmassnahmen dramatische Auswirkungen auf die Wirtschaft. Stark betroffen ist etwa die Eventbranche. Wegen des bundesrätlichen Verbots von Veranstaltungen mit über 1000 Besuchern seien rund 80 Prozent der geplanten Veranstaltungen in der Schweiz abgesagt worden, berichtet der «SonntagsBlick» mit Verweis auf eine Schätzung des Schweizerischen Verbands technischer Bühnen- und Veranstaltungsberufe (SVTB). 

Es herrsche Alarmstufe «dunkelrot», sagte Eugen Brunner, Präsident des Branchenverbands Expo Event, der Zeitung. Stefan Breitenmoser, Geschäftsführer von SMPA, dem Verband der professionellen Schweizer Konzert-, Show- und Festivalveranstalter erklärte: «Wir rechnen momentan damit, dass unsere Mitglieder seit dem Erlass des Bundesrates insgesamt zwischen 1,5 und 2 Millionen Franken Umsatzeinbusse pro Tag haben.»