Seit Jahren steigen die Schweizer Häuserpreise: Die starke Zuwanderung, die tiefen Zinsen und das Bevölkerungswachstum sorgten für einen Boom am Immobilienmarkt. Diese Wachstumsphase ist jetzt vorbei: Dieses Jahr dürften die Preise für Einfamilienhäuser aus Sicht der Bank UBS lediglich um 0,5 Prozent steigen, nach rund 1 Prozent im 2016. «Nun beginnt langsam der Abschwung», sagt UBS-Analyst Claudio Saputelli.

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Die Bank hat untersucht, in welchen Schweizer Gemeinden ein Einfamilienhaus weiterhin eine gute Investition ist. Aus Sicht der UBS muss der Ort dafür drei Voraussetzungen erfüllen, wie sie in der am Donnerstag publizierten Studie schreibt:

1. Kaufen ist günstiger als Mieten

In der Gemeinde sollte ein Haus nicht mehr als das 30-fache der jährlichen Miete für eine vergleichbare Wohnung kosten. Wenn das Eigenheim sogar 35 Mal so viel kostet, ist Mieten klar günstiger.

2. Die Lokalbevölkerung kann sich ein Haus leisten

Hauskäufer sollten nicht mehr als das Sechsfache ihres jährlichen Bruttoeinkommens für ihr Objekt ausgeben müssen – nur unter dieser Voraussetzung haben sie bei einer Bank die Chance, den Kauf zu bis zu 80 Prozent mit Hypotheken zu finanzieren.

3. Das Angebot ist grösser als die Nachfrage

In der Gemeinde sollten nicht zu viele Häuser und Wohnungen leer stehen, rät die UBS den Hauskäufern. Dabei gilt es für die Kaufwilligen auch die Situation bei den Mietwohnungen zu beachten. Wenn zu viele Mietwohnungen leer sind, können auch die Wohneigentumspreise unter Druck kommen.

1 Prozent Rabatt pro Minute im Auto

Die UBS hat nun die Preise in allen Schweizer Gemeinden ab 1000 Einwohnern anhand der drei Kriterien untersucht. Dabei berücksichtigte sie zusätzlich auch die Lage und weitere Faktoren – sie verglich also beispielsweise die Stadtzürcher Hauspreise mit jenen in anderen Zentren.

Grob gerechnet sinken die Preise rund um die Schweizer Zentren pro Minute Fahrzeit im Auto um ein Prozent: Ein Haus im Zentrum von Zürich ist also im Schnitt etwa 45 Prozent teurer als eines, das mit dem Auto in 30 bis 45 Minuten erreicht werden kann.

Rund um Zürich sind Schnäppchen rar

Vor allem in den Agglomerationen von Basel, Lausanne und Lugano fanden die Immobilienexperten vorteilhaft bewertete Häuser, auch in der Stadt Bern kann sich der Hauskauf lohnen.

Im nahen Umfeld von Zürich, Zug oder St. Gallen sind die Häuserpreise hingegen weniger attraktiv, im Wirtschaftsraum Zürich konnte die UBS im Zürcher Unterland und vereinzelt im Weinland und Freiamt moderate Preise entdecken (betrachten Sie Bespiele in der oben eingefügten Bildergallerie).

Für Seesicht muss zuviel bezahlt werden

Bei Häusern mit Seesicht rät die UBS zur Vorsicht: In den Gemeinden entlang der grossen Schweizer Seen sind Eigenheime sehr hoch bewertet und auch im Vergleich zu den lokalen Mietwohnungen teuer: Im Schnitt muss in den Seegemeinden für ein Haus das 7,5-fache des jährlichen Bruttoeinkommens vor Ort bezahlt werden –  für die meisten Schweizerinnen und Schweizer ist ein Haus in Seenähe also unerschwinglich.