Rund 1,9 Millionen Menschen auf Kurzarbeit, gut 150'000 Arbeitslose: Der Schnellcrash der Schweizer Wirtschaft beschert den Haushalten auch massive Einkommensverluste. Ökonomen der Credit Suisse haben nun errechnet, wie gross die Summe sein dürfte: 15 Milliarden Franken nach zwei Monaten Lockdown.
Dieser Betrag wird zwar durch Kurzarbeits- und Arbeitslosengeld grösstenteils ersetzt. Aber eben nicht ganz: Unter dem Strich dürften dem durchschnittlichen Haushalt in den vergangenen zwei Monaten 1000 Franken entgangen sein.
Konsum wird nur teilweise nachgeholt
Auf der anderen Seite haben die Konsumenten aber auch Geld gespart: Sie konnten ja weder ausgehen noch fröhlich shoppen. Die Folge hier: Die Schweizerinnen und Schweizer haben im Lockdown 12 Milliarden Franken weniger konsumiert, so CS-Berechnungen. Oder anders formuliert: Die Konsumnachfrage brach um 20 Prozent ein.
Auch wenn nun schrittweise immer mehr Geschäfte und Betriebe öffnen, der versäumte Konsum wird wohl kaum vollständig nachgeholt werden. Zu gross ist die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Krise.
Sinkender Konsum durch weniger Zuwanderung
Die CS-Experten rechnen mit einem Konsumrückgang von 2,1 Prozent auf das gesamte Jahr. Damit fällt eine wichtige Konjunkturstütze weg – seit 1993 ging es beim Konsum nur nach oben.
Hinzu kommt, dass wegen der Grenzschliessungen weniger Menschen in die Schweiz einwandern: Die Nettozuwanderung – so die Schätzung der Bankökonomen – könnte auf bis zu 35'000 fallen. Im letzten Jahr, 2019, waren 53'000 Menschen eingewandert.
Damit dürfte der Konsum noch zusätzlich sinken, denn in den vergangenen Jahren haben qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland auch viel in der Schweiz konsumiert und damit zum Wirtschaftswachstum beigetragen.
(mlo)