Die Schweiz hat noch mal Glück gehabt. Die Kehrtwende von Donald Trump und die Suspendierung der länderspezifischen Zölle bedeuten: Statt des angedrohten Ausgleichszolls von über 30 Prozent gilt nun vorerst ein Satz von 10 Prozent wie für die meisten anderen Länder. Aber als exportorientierte Volkswirtschaft leidet die Schweiz besonders stark unter dem Zollkonflikt und der Unsicherheit, die auf den Aussichten für die Weltkonjunktur lasten. Daniel Kalt, UBS-Chefökonom Schweiz, erklärt, was das für die Industrie, die SNB und die Anlagepolitik bedeutet.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Die UBS hat die BIP-Wachstumsprognose für 2025 nach dem Liberation Day von 1,5 auf 1 Prozent gestutzt. Ist diese nach dem Zurückkrebsen von Donald Trump schon wieder Makulatur?

Tatsächlich könnte man bei dieser erratischen Politik in Versuchung kommen, die Prognose wöchentlich zu ändern. Aber an den Schweizer Wirtschaftsaussichten hat sich durch die Aufhebung der hohen Zölle gar nicht so viel geändert. Denn der grösste Teil des Schadens ist ja schon angerichtet: Die allgemeine Verunsicherung hemmt die Investitionen und führt zu einem schwächeren Konsum, nicht nur in den USA, sondern weltweit. Wir bleiben deshalb für 2025 bei der Prognose von 1 Prozent realem Wirtschaftswachstum in der Schweiz.