Den künftigen Berufschauffeuren sind die Ausbildungskosten zwischen 15‘000 und 17‘000 Franken zu hoch. Deshalb zeichnet sich in der Schweiz ein Mangel an ausgebildeten Lastwagenführern ab. Wie die «Handelszeitung» berichtet, fehlen ab dem Jahr 2020 rund 25‘000 Profi-Lenker. Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband Astag spricht von einer massiven Lücke.
Begründet wird die ungemütliche Situation für die hiesige Speditionsbranche mit der seit dem 1. September 2009 geltenden Verordnung über die Zulassung von Fahrzeugführern zum Personen- und Gütertransport auf der Strasse, besser bekannt unter dem Begriff Chauffeurzulassungsverordnung (CZV). Diese regelt die Aus- und Weiterbildung der Berufschauffeure und lehnt sich an EU-Recht an. Neben der herkömmlichen Theorie- und Praxisprüfung muss neu ein spezieller Fähigkeitsausweis erworben werden. Zudem sind regelmässig Weiterbildungstage zu absolvieren (fünf Kurse in fünf Jahren).
Ausbildungskosten 15'000 Franken zu hoch
Sowohl die Personen- wie auch die Gütertransporteure sehen in der CZV eine massive Aufwertung des Berufsbildes Chauffeur. Auf der Nachfragerseite hingegen stösst die Neuregelung auf wenig Beliebtheit. Seit September 2009 wurden lediglich gegen 400 CZV-Prüfungen abgelegt und Fähigkeitsausweise ausgestellt.
Willige Chauffeur-Anwärter bezeichnen die Ausbildungskosten ab 15‘000 Franken als viel zu hoch. Wenn sich die Arbeitgeber nicht an diesen Ausgaben beteiligen, entscheiden sich Kandidaten oftmals für einen anderen Beruf, wird unisono aus der Schweizer Transportbranche gemeldet.
Besonders betroffen von den neuen Anforderungen ist die Personentransportbranche. Carbetreiber setzen vielfach Aushilfslenker ein. Die meisten von ihnen werden aus finanziellen Gründen auf die in der CZV vorgeschriebenen Weiterbildungskurse verzichten und deshalb ab 2014 nicht mehr für gewerbsmässige Transporte qualifiziert sein.