Wandern ist in der Schweiz die beliebteste Freizeitbeschäftigung. 2,7 Millionen der Einwohner schnüren zumindest hin und wieder die Schuhe. Zu ihnen gesellen sich Gäste aus dem Ausland. Weniger häufig wird Velo und Mountainbike gefahren.

Wandern sei im Zeitraum von 2008 und 2014 beliebter geworden, schreiben der Verband Schweizer Wanderwege, die Stiftung SchweizMobil und das Bundesamt für Strassen in einer gemeinsamen Mitteilung vom Montag. Allerdings gebe es auch mehr Menschen, die nur gelegentlich oder auf kürzeren Strecken zu Fuss unterwegs sind.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Die Natur geniessen

Im Schnitt dauern die Wanderungen etwa drei Stunden. Wer sich zu den Wandernden zählt, unternimmt rund 20 Ausflüge im Jahr. Er möchte attraktive Landschaften geniessen, Natur erleben und sich erholen. Wenig Freude haben Wanderer an herumliegendem Abfall, beschädigten oder fehlenden Wegweisern, Lärm und Wegen mit Hartbelag.

Gewandert wird nicht nur an arbeitsfreien Tagen weiter weg von zuhause, sondern auch - zur Erholung - in der Nähe des Wohnortes. Etwa drei von vier Wanderern und Wanderinnen sind auch in den Wintermonaten regelmässig unterwegs.

Geldbringer

Wer auf Schusters Rappen unterwegs ist, bringt laut der Studie «Wandern in der Schweiz 2014» Geld ins Land: Pro Person und Tag geben Wanderer auf ihren Ausflügen im Mittel 45 Franken aus - pro Kopf und Jahr durchschnittlich 860 Franken.

Insgesamt sorgen die Wanderer bei öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Hotels und Gastwirtschaften für einen Umsatz von 2,5 Milliarden Franken pro Jahr. Auf den 65'000 Kilometern signalisierten Wanderwegen sind 2,7 Millionen Menschen aus der Schweiz und rund 300'000 Gäste aus dem Ausland unterwegs.

Besser Ausgebildete häufiger auf dem Velo

Etwas weniger beliebt - betrachtet man die Anzahl der Ausführenden - ist in der Schweiz das Velo fahren. Gemäss der ebenfalls am Montag vorgelegten Studie «Velofahren in der Schweiz» fahren hochgerechnet 2,3 Millionen Menschen zwischen 15 und 74 Velo.

Sie tun dies aus Freude an der Bewegung, um etwas für die Gesundheit zu tun und um die Natur zu erleben. Am häufigsten schwingen sich 30- bis 44-Jährige in den Sattel, und unter besser Ausgebildeten mit mehr Einkommen und höherem Berufsstatus ist Velo fahren verbreiteter. Diese Menschen unternehmen auch eher Velotouren.

Kindern im Alter von 10 bis 14 Jahren mögen das Velo fahren zwar nach wie vor - rund 57 Prozent sagen, Velo fahren gehöre zu ihren Sportaktivitäten. In den Jahren 2008 bis 2014 ging der Anteil der Velo fahrenden Kinder allerdings um ungefähr 5 Prozentpunkte zurück.

Autos und Motorräder stören häufig

Wer Velo fährt, empfindet vor allem Autos und Motorräder als störend. Ungefähr zwei von drei Velofahrerinnen und Velofahrern fühlen sich durch Motorfahrzeuge gestört. Je rund ein Drittel der Zweiradfahrer ärgert sich über herumliegenden Abfall und Lärm und 5 Prozent über Hunde.

Knapp 400'000 Personen in der Schweiz und viel mehr Männer als Frauen fahren regelmässig Mountainbike. Zu ihnen kommen nach Schätzungen rund 30'000 Mountainbiker mit Wohnsitz im Ausland. Während jeder zehnte Mann Mountainbiken als ausgeübte Sportart angibt, sind es bei den Frauen nur 3 Prozent.

Im Mittel unternehmen diese Freizeitsportlerinnen und Sportler 30 Touren im Jahr, wie es in der Studie "Moutainbiken in der Schweiz" heisst. Einer grossen Mehrheit dieser Zweiradfahrer ist es wichtig, bergauf und bergab fahren und herausfordernde Singletrails benutzen zu können.

Routen-Netz von Schweizmobil

Seit 2008 gibt es Schweizmobil, das Netzwerk von Routen für den Langsamverkehr. Dazu gehören das Wanderland, das Veloland, das Mountainbikeland, das Skatingland und das Kanuland Schweiz. 33'000 Kilometer umfassen die mit speziellen Wegweisern versehenen und im Internet ausgeschriebenen Routen.

920'000 Wanderer, 750'000 Velofahrer und 160'000 Mountainbiker nutzten im Jahr 2013 bewusst eine der signalisierten Routen. Im Durchschnitt taten sie dies fünf Mal im Jahr.

(sda/chb)